März 2015 Griechenland feilscht um Hilfen
Griechenland bleibt das beherrschende Thema. Fast jeden Tag gibt es neue Nachrichten aus Athen und zum Zustand der dortigen Staatsfinanzen. Derweil startet die EZB das umfassende Programm zum Kauf von Staatsanleihen.
01. März: BMW kündigt an, angesichts der anhaltend guten Auftragslage weltweit 8000 zusätzliche Stellen zu schaffen.
02. März: Der EU-Arbeitsmarkt scheint sich zu erholen. Die Statistiker ermitteln in der Euro-Ländern die niedrigste Quote seit April 2012. Der neue Chef der Finanzaufsicht BaFin, Felix Hufeld, nimmt die Arbeit auf.
03. März: Griechenland sichert zu, für den März seien alle Zahlungen gesichert. Die große Koalition in Berlin einigt sich auf eine Erweiterung ihres Investitionsprogramms.
05. März: Griechenland bleibt beim EZB-Anleihenkaufprogramm außen vor.
06. März: Die Berichte mehren sich, dass die griechischen Finanzlage weit desolater ist als ohnehin befürchtet.
07. März: Griechenlands Sonderbotschafter Chatzimarkakis fordert deutlich mehr Zeit für Rückzahlungen und deutsche Hilfe beim Aufbau einer Förderbank à la KfW.
08. März: Griechenlands neuer Finanzminister Varoufakis droht den Geldgebern vor einer neuen Verhandlungsrunde mit möglichen Eskalationsszenarien - unter anderem bringt er ein Referendum über die Sparauflagen der Gläubiger ins Spiel.
09. März: Die EZB startet ihr massives, aber auch umstrittenes Anleihenaufkauf-Progamm. Aus Athen kommen immer mehr schlechte Nachrichten - klar wird aber auch: Die ehemals Troika genannten Kontrolleure werden nach Athen zurückkommen. Eine Studie zeigt: Die Finanztransaktionssteuer könnte Deutschland jährlich 44 Milliarden Euro bringen.
10. März: Die EU-Finanzminister billigen den Investitionsplan von Kommissionschef Juncker. Jetzt muss noch das EU-Parlament entscheiden.
11. März: Der Internationale Währungsfonds billigt eine neues Kreditprogramm für die Ukraine in Höhe von umgerechnet 15,5 Milliarden Euro. Das Programm soll über vier Jahre laufen.
12. März: Die Deutsche Bank fällt beim US-Stresstest durch. Griechenlands Finanzminister Varoufakis wirft der EZB erneut vor, zu viel Druck auf sein Land auszuüben. Nach einem Rückgang der Preise im Januar ziehen die Verbraucherpreise im Februar wieder minimal an - das Statistische Bundesamt ermittelt eine Inflationsrate von 0,1 Prozent. Infolge der Niedrigszinspolitik der EZB sinkt der Gewinn der Bundesbank im Jahr 2014 auf 2,95 Milliarden Euro.
13. März: Finanzminister Schäuble schließt einen "graccident" nicht mehr aus, ein unfallartiges, ungeplantes Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone. Griechenlands Ministerpräsident Tsipras bemüht sich bei Besuchen bei EU-Kommission und -Parlament um eine gute Atmosphäre.
15. März: Der griechische Finanzminister Varoufakis sagt bei "Günter Jauch", sei Land habe nur "unbedeutende Liquiditätsprobleme". Mit Hilfe des Sicherungsfonds eilen die deutschen Privatbanken der vor dem drohenden Bankrott stehenden Düsseldorfer Hypothekenbank zu Hilfe.
16. März: An der Börse in Frankfurt überspringt der deutsche Leitindex DAX zum ersten Mal die Marke von 12.000 Punkten. Griechenland überweist fristgemäß eine fällige Rate von umgerechnet etwa 588 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds.
18. März: Die EZB weiht in Frankfurt ihre neue Zentrale ein. In der Stadt kommt es zu massiven Ausschreitungen, die Polizei setzt etwa 350 Aktivisten fest. Am ersten Tag eines mehrtägigen Pilotenstreiks der Lufthansa fallen zahlreiche Flüge aus.
19. März: Die Deutschen Bahn meldet für 2014 einen Passagierrekord - aber einen sinkenden Überschuss trotz einer Umsatzsteigerung.
20. März: Bei einem Mini-Gipfel in Brüssel verspricht Griechenlands Ministerpräsident Tsipras, binnen weniger Tage ein vollständige Liste mit Reformvorschlägen - danach soll rasch über die mögliche Auszahlung der noch ausstehenden Gelder aus dem laufenden Hilfsprogramm entschieden werden.
21. März: Die Lufthansa-Piloten beenden eine viertägige Streikrunde - an allen Tagen musste die Luftlinie Hunderte Flüge streichen.
23. März: Griechenlands Ministerpräsident Tsipras ist zu Gesprächen bei Kanzlerin Merkel in Berlin. Fazit: Versöhnlich im Ton, vage in der Sache. Russland unterstützt die von den Sanktionen getroffenen heimischen Autohersteller mit einer Finanzspritze von umgerechnet 390 Millionen Euro.
24. März: Noch immer sorgen die angekündigten Reformen aus Athen für Aufregung: Laut griechischem Regierungssprecher soll die Liste "spätestens Montag" vorliegen.
26. März: Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin verbucht 2014 mit einem Nettoverlust von mehr als 360 Millionen Euro das größte Minus ihrer Unternehmensgeschichte.
27. März: Die griechische Regierung stellt ihre Liste mit neuen Reformvorschlägen fertig. In der deutschen Chemieindustrie einigen sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf einen neuen Tarifvertrag, der eine Anhebung der Löhne und Gehälter um 2,8 Prozent vorsieht.
28. März: Die Ratingagentur Fitch stuft die Bonitätsnote Griechenlands herab. Die Kreditwürdigkeit werde nun mit CCC bewertet. Bislang stand Griechenland auf B.
29. März: Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Bundesländer ist beigelegt - der Abschluss sieht eine Verbesserung der Bezahlung um zunächst 2,1 Prozent und 2016 ein weiteres Plus von 2,3 Prozent vor.
30. März: Die Inflationsrate ist im März in Deutschland auf 0,3 Prozent gestiegen.
31. März: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland sinkt im März auf 2,93 Millionen - das sind 123.000 weniger als im Vorjahresmonat.