Konsequenz aus Wirtschaftskrise Russland stützt heimische Autobauer
Russlands Autoindustrie leidet unter den Sanktionen des Westens und dem Preisverfall des Rubel. Als Reaktion will die Regierung die Produzenten mit 390 Millionen Euro unterstützen. Auch Volkswagen zieht Konsequenzen aus der russischen Krise.
Die russische Regierung stützt die angeschlagene Automobilindustrie des Landes mit rund 25 Milliarden Rubeln (390 Millionen Euro). Damit sollten Autokredite günstiger und die Anschaffung neuer Autos durch Behörden gefördert werden, erklärte Ministerpräsident Dmitri Medwedew. "Wenn es keine unterstützenden Maßnahmen gibt, wird der Markt um 50 Prozent einbrechen", ergänzte Industrieminister Denis Manturow.
Die Folgen der Ukraine-Krise und der Sanktionen des Westens machen den Autobauern in Russland immer stärker zu schaffen. Der Absatz schrumpft rasant und die schwache Landeswährung schmälert die Erlöse. Von Januar bis Februar brach der Verkauf nach Angaben der Vereinigung Europäischer Unternehmen (AEB) um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein.
Volkswagen verringert Schichten in Kaluga
Auch Volkswagen ist von dem Abwärtstrend betroffen. Das Unternehmen verbuchte im selben Zeitraum ein Absatz-Minus von 40 Prozent. Als Reaktion kündigte der Konzern an, in seinem Werk Kaluga südlich von Moskau rund 150 Zeitarbeitsverträge nicht zu verlängern und die Zahl der Schichten zu verringern. An mehreren Tagen im April und Mai werde das Werk geschlossen bleiben.
Mehrere Autobauer hatten bereits auf die Krise reagiert: General Motors zieht seine Tochter Opel zum Jahresende aus Russland ab. Der Mutterkonzern selbst konzentriert sich künftig nur noch auf Fahrzeuge der Premiummarken wie Cadillac und Chevrolet in Russland. Im Nissan-Werk in St. Petersburg stehen derzeit bis Monatsende die Bänder still.