Stresstest der US-Notenbank Deutsche Bank fällt bei Stresstest durch
Seit 2009 prüft die US-Notenbank Fed, wie robust Banken im Falle einer Krise wären. In der zweiten Runde des aktuellen Tests sind zwei durchgefallen - darunter die US-Tochter der Deutschen Bank. Die hat in den USA ohnehin schon Probleme.
Deutschlands größtes Geldhaus gerät in Amerika weiter unter Druck. Die US-Tochter der Deutschen Bank hat den zweiten Teil des jährlichen Stresstests der amerikanischen Notenbank nicht bestanden, wie die die Notenbank Federal Reserve (Fed) nach Börsenschluss mitteilte.
Die eingereichten Kapitalpläne seien wegen "qualitativer" Bedenken abgelehnt worden. Das bedeutet, die Aufseher zweifeln nicht an der Finanzausstattung des Instituts, sondern am Risikomanagement. Deshalb hatte die Fed die Deutsche Bank in der Vergangenheit bereits kritisiert. Am Markt war ein Scheitern darum schon erwartet worden. Das Institut nahm das erste Mal an der Prüfung teil.
US-Großbanken bestehen den Test
Auch die US-Gesellschaft der spanischen Banco Santander bestand die zweite Runde des Stresstests nicht. Die Bank of America wurde nur unter Vorbehalt von den Kontrolleuren akzeptiert. Alle anderen 28 geprüften Großbanken erhielten grünes Licht von der Fed - auch die als Wackelkandidat gehandelte Citigroup.
Der Stresstest der Fed ist eine Konsequenz aus der Finanzkrise, in der Banken wie Citigroup oder die Bank of America wankten und vom Staat gerettet wurden. Daher durchleuchtet die US-Notenbank nun regelmäßig die Kredit- und Anleihenportfolios der Institute. Sie beschränkt sich aber nicht nur auf US-Banken, sondern nimmt von Jahr zu Jahr auch mehr ausländische Geldhäuser unter die Lupe, die im großen Stil auf dem US-Markt unterwegs sind. So soll sichergestellt werden, dass diese Häuser im Falle einer neuen Krise nicht auch aufgefangen werden müssen.
Für die Banken geht es um Milliarden
Der Test, an dem sich insgesamt 31 Institute beteiligten, bestand aus zwei Stufen: Zuerst wurde die Kapitaldecke getestet. Hier bestand die Deutsche Bank locker, wie die Fed in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Anschließend schauten sich die Aufseher qualitative Aspekte wie das interne Risikomanagement an. Hier ist die Deutsche Bank in den USA bereits angezählt, weil die Regulierer wiederholt Schlampereien im Berichtswesen bemängelten. Das Geldhaus investiert zwar in das US-Reporting und stellt hierzu auch Personal ein. Doch es dauert, bis sich nachhaltige Erfolge einstellen.
Die Deutsche Bank wird nun die gerügten Mängel abstellen müssen. Für die Institute geht es bei den Tests um Milliarden, denn vom Urteil der Aufseher hängen unter anderem Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe ab.