Juni 2016 Briten stimmen für den Brexit
Großbritannien entscheidet sich in einem Referendum knapp für den EU-Austritt. Dies löst Turbulenzen an den Finanzmärkten und eine politische Krise aus. VW einigt sich mit Klägern in den USA auf einen Milliardenvergleich im Abgasskandal.
02. Juni: Die Europäische Zentralbank belässt den Leitzins bei Null Prozent und den Strafzins für Einlagen der Banken bei minus 0,4 Prozent. Im Streit um die Arbeitsmarktrefomen in Frankreich machen die Gewerkschaften mit einer Welle weiterer Streiks und Proteste Druck. Die OPEC-Staaten sind sich bei Schritten gegen den niedrigen Ölpreis uneins und entscheiden sich gegen eine Deckelung der Öl-Fördermenge.
03. Juni: Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei VW-Dieslfahrzeugen werden auch Auffälligkeiten bei Opel bekannt - der Konzern weist den Vorwürf der gezielten Manipulation zurück. Das Kraftfahrt-Bundesamt gibt grünes Licht für den VW-Rückrufplan für 800.000 Autos in Deutschland.
08. Juni: Die Catering-Tochter der Lufthansa, LSG Sky Chefs, will bis zu 2400 Jobs abbauen.
09. Juni: Die Bundesagentur für Arbeit prognostiziert, dass bis zum Jahresende 350.000 Flüchtlinge dem deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Die DFL vergibt die Medienrechte für die Bundesliga-Spielzeiten 2017/2018 bis 2020/2021 für die Rekordsumme von 4,6 Milliarden Euro.
10. Juni: Der Haushaltsausschuss des Bundestages stimmte der Freigabe von 10,3 Milliarden Euro aus dem dritten Rettungsprogramm für Griechenland zu. Bei Lufthansa Cargo werden bis zu 800 Stellen gestrichen.
13. Juni: Micorosoft übernimmt das Business-Netzwerk LinkedIn für 26 Milliarden US-Dollar.
14. Juni: Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen sinkt erstmals unter null Prozent - Wer Deutschland Geld leiht, bekommt damit am Ende eine geringere Summe zurück. Die Bremer Landesbank braucht infolge fauler Schiffskredite laut Landesregierung eine Kapitalspritze von bis zu 500 Millionen Euro, um zu überleben.
17. Juni: Der Rettungsschirm ESM gibt 7,5 Milliarden Euro für Griechenland frei - die erste von zwei Tranchen, denen die Eurogruppe im Mai zugestimmt hatte.
20. Juni: In Deutschland einigt sich die Koalition auf eine Reform der Erbschaftssteuer, die auch künftig eine Entlastung von Firmenerben vorsieht. Im Skandal um manipuliert Abgaswerte leitet die Staatsanwaltschaft Braunschweig auch Ermittlungen gegen den zurückgetretenen VW-Chef Winterkorn ein.
21. Juni: Das Bundesverfassungsgericht erklärt das OMT-Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank unter Auflagen für zulässig.
22. Juni: Auf der Hauptversammlung sprechen die VW-Aktionäre sowohl dem zurückgetretenen Konzernchef Winterkorn als auch Aufsichtsratschef Pötsch mit Mehrheiten von jeweils mehr als 97 Prozent das Vertrauen aus.
23. Juni: Eine knappe Mehrheit der Briten stimmt beim Referendum für einen Austritt aus der EU. In französischen Städten protestieren erneut zahlreiche Menschen gegen die geplante Arbeitsmarktreform. In der deutschen Chemieindustrie einigen sich Arbeitgeber und die IG BCE auf einen Tarifabschluss mit einer zweistufigen Anhebung der Löhne um zunächst 3,0 Prozent und 2017 um weitere 2,3 Prozent.
24. Juni: Das Brexit-Votum erschüttert die Finanzwelt: Weltweit brechen Aktienkurse massiv ein. Viele große Notenbanken versichern, Banken und Märkte notfalls unterstützen zu wollen. Der britische Premierminister David Cameron kündigt seinen Rücktritt an. Der Bundestag beschließt eine Reform der Erbschaftsteuer, die erneut Privilegien für Firmenerben vorsieht.
26. Juni: Obwohl mehrere EU-Staaten und die EU in Brüssel auf einen schnellen Austrittsantrag Großbritanniens und rasche Verhandlungen über die Modalitäten des Brexit drängen, machen britische Politiker klar, dass der Antrag frühestens in einigen Monaten gestellt werden soll.
28. Juni: In den USA einigt sich Volkswagen im Skandal um manipulierte Abgaswerte mit einer Reihe von Klägern auf einen Vergleich, der den Konzern rund 14,7 Milliarden Dollar kostet. Große Ratingagenturen senken aufgrund der wirtschaftlichen Risiken infolge des Brexit-Votums die Bonitätsnoten Großbritanniens. Die deutsche Mindestlohnkommission entscheidet, dass der gesetzliche Mindestlohn Anfang 2017 von bislang 8,50 Euro auf dann 8,84 Euro pro Stunde steigt.
29. Juni: Die US-Notenbank Fed veröffentlicht einen weiteren Banken-Stresstest, bei dem die US-Tochter der Deutschen Bank durchfällt. Toyota ruft 3,4 Millionen Autos in die Werkstätten zurück.
30. Juni: Die Lufthansa legt ihren Tarifstreit mit der Gewerkschaft UFO und den Flugbegleitern bei - Basis der der Einigung ist das Schlichtungsergebnis.