September 2015 Dieselgate erschüttert VW-Konzern
Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Millionen Autos des VW-Konzerns wird bekannt und kostet Konzernchef Winterkorn den Job. Bei der Neuwahl in Griechenland infolge des Streits über Auflagen des Hilfsprogramms setzt sich der zurückgetretene Regierungschef Tsipras durch.
01. September: Die Arbeitslosenzahl in Deutschland steigt zwar im August leicht auf 2,796 Millionen liegt aber erneut deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Eisenbahngüterverkehr bricht im ersten Halbjahr ein - vor allem infolge des Bahnstreiks.
07. September: Die EU-Kommission sagt europäischen Milchbauern Hilfen in Höhe von 500 Millionen Euro zu, um die Folgen der sinkenden Milchpreise abzufedern.
08. September: Die deutsche Exportindustrie meldet auch für den Juli einen Rekordwert bei den Ausfuhren. Die Piloten der Lufthansa starten eine weitere Streikrunde.
15. September: Die brasilianische Regierung kündigt im Kampf gegen die anhaltende Wirtschaftskrise des Landes ein striktes Sparprogramm und Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an.
16. September: Der Computerkonzern Hewlett Packard kündigt an, weltweit weitere 30.000 Stellen zu streichen. Lufthansa stellt Pläne für einen Konzernumbau vor, der zu Einsparungen von 500 Millionen Euro pro Jahr führen soll.
17. September: Der US-Autokonzern General Motors akzepiert im Skandal um defekte Zündschlösser in den USA eine Strafzahlung von 900 Millionen Dollar.
18. September: Der VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte nimmt seinen Anfang: Die US-Umweltbehörde EPA wirft dem Konzern zunächst die Manipulation der Software von 482.000 Dieserlfahrzeugen vor. Die US-Ratingagentur Moody's senkt Frankreichs Bonitätsnote um eine Stufe.
20. September: Bei den vorgezogenen Neuwahlen in Griechenland setzt sich der im innerparteilichen Streit um das internationale Hilfsprogramm zurückgetretene Ministerpräsident Tsipras mit seiner Partei Syriza klar durch und kündigte eine Wiederauflage der Koalition mit de Rechtspopulisten an. VW-Chef Winterkorn räumt die Manipulationsvorwürfe gegen Dieselfahrzeuge in den USA ein, entschuldigt sich und kündigt eine umfassende Zusammenarbeit mit den Behörden bei der Aufklärung an.
21. September: VW stoppt den Verkauf der ersten vom Manipulationsskandal betroffenen Fahrzeuge in den USA - an den Börsen bricht der Kurs der VW-Aktie nach Handelsbeginn ein.
22. September: VW gibt bekannt, dass die zur Manipulation von Abgaswerten eingesetzte Software in elf Millionen Fahrzeugen weltweit eingebaut sei. Der Kurs der VW-Aktie bricht um weitere 20 Prozent ein - VW-Chef Winterkorn lehnt einen Rücktritt ab. Die Bad Bank Heta stimmt im Streit um ihre Vorgängerin Hypo Alpe Adria einem Millirdenvergleich zu, der auch eine Überweisung von 1,23 Milliarden Euro an die BayernLB vorsieht.
23. September: Nach einer Krisensitzung des VW-Aufsichtsrats erklärt Konzernchef Winterkorn seinen Rücktritt. In den USA werden Dutzende Sammelklagen gegen den Autokonzern eingereicht.
24. September: Bundesverkehrsminister Dobrindt gibt bekannt, dass nach VW-Angaben in Europa Fahrzeuge mit 1,6- und 2,0-Liter-Dieselmotoren vom Manipulationsskandal betroffen sind. Als Folge des Skandal müssen mehrere weitere Spitzenmanager der Konzerns ihre Posten räumen.
25. September: VW beruft den bisherigen Porsche-Chef Matthias Müller zum neuen Konzernchef als Nachfolger des zurückgetretenen Martin Winterkorn. Das Bundesverkehrsministerium teilt mit, dass in Deutschland 2,8 Millionen Fahrzeuge des VW-Konzerns - darunter auch Kleinbusse und Transporter - vom Manipulationsskandal betroffen sind. Weltweit sollen fünf Millionen Autos der Kernmarke VW mit der Manipulationssoftware ausgestattet sein.
28. September: Der VW-Konzern gibt bekannt, dass 2,1 Millionen Fahrzeuge der Marke Audi vom Manipulationsskandal betroffen sind, darunter fast 600.000 in Deutschland. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig leitet Ermittlungen gegen den zurückgetretenen VW-Chef Winterkorn ein.
29. September: VW wil im Zuge des Abgasskandals als erste Maßnahme fünf Millionen Autos in die Werkstätten rufen. Griechenland erhöht im Zuge der Auflagen des Hilfsprogramms die Steuern auf sechs Inseln. Die Inflationsrate in Deutschland sinkt auf 0,0 Prozent.
30. September: Die Arbeitslosenzahl in Deutschland sinkt im September deutich auf 2,708 Millionen. Im Kita-Tarifstreit einigen sich die kommunalen Arbeitgeber mit den Gewerkschaften.