Konzern gibt Zahlen bekannt Fünf Millionen Autos der Marke VW betroffen
Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge aus dem Gesamtkonzern Volkswagen von dem Skandal um manipulierte Abgaswerte betroffen. Wie das Unternehmen nun mitgeteilt hat, stammen davon fünf Millionen Fahrzeuge von der Kernmarke VW - unter anderem Golf, Passat und Tiguan.
Der Autobauer VW hat Einzelheiten bekannt gegeben, welche Fahrzeuge von den manipulierten Abgassystemen betroffen sind. Einer internen Überprüfung zufolge stammen fünf Millionen Fahrzeuge von der Marke VW. Weltweit handelt es sich um elf Millionen Fahrzeuge aus dem Gesamtkonzern, die mit der entsprechenden Software ausgestattet sind.
Demnach sind unterschiedliche Fahrzeugmodelle aus mehreren Baujahren betroffen, etwa der Golf der sechsten Generation, der Passat der siebten Generation und die erste Generation des Tiguan.
"Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung"
"Wir arbeiten mit Hochdruck an einer technischen Lösung, die wir so rasch wie möglich dem Handel, unseren Kunden und der Öffentlichkeit präsentieren werden", sagte VW-Markenchef Herbert Diess.
Unabhängig von den genannten Modellen älterer Bauart seien aber alle VW-Neuwagen, die über die europaweit gültige Euro-6-Norm verfügen, nicht von den Manipulationen betroffen. Dazu gehörten unter anderem die aktuellen Modelle des Golf, Passat und Touran. Volkswagen informiere alle Märkte weltweit über die jeweils lokale Anzahl an Fahrzeugen, hieß es weiter.
2,8 Millionen Fahrzeuge in Deutschland betroffen
In Deutschland sind von den Abgas-Manipulationen von Volkswagen nach Angaben von Verkehrsminister Alexander Dobrindt 2,8 Millionen Fahrzeuge betroffen. Neben Pkw seien auch "leichte Nutzfahrzeuge von der unzulässigen Beeinflussung der Emissionen der Diesel-Motoren betroffen", erklärte Ressortchef Alexander Dobrindt.
Zuvor waren bereits Unregelmäßigkeiten auch bei Tochterunternehmen von VW festgestellt worden. Innerhalb des Konzerns teilen sich die Unternehmen etliche Bauteile, darunter Motoren und Getriebe. Ein Sprecher von Skoda bestätigte, Modelle der Reihen Fabia, Roomster, Octavia und Superb aus den Jahren 2009 bis 2013 seien teilweise mit den betroffenen Motoren ausgerüstet worden.
Die Motoren wurden mit einer Software ausgestattet, die die Messung des Ausstoßes von Stickoxiden manipulierte. Klar ist, dass vier Reihen der Tochter Audi betroffen sind: Der Motor vom Typ EA 189 sei in Modellen des A1, A3, A4 und A6 verbaut worden, sagte ein Audi-Sprecher. Die genauen Baujahre und die Anzahl der Fahrzeuge könnten aber noch nicht genannt werden.
Schweiz verbietet Verkauf betroffener Dieselmotoren
In der Schweiz verbieten die Behörden wegen des Skandals vorerst den Verkauf von möglicherweise betroffenen Dieselmodellen des Autokonzerns. Dies teilte das Bundesamt für Straßen (Astra) mit. Nicht betroffen von der Verfügung sind demnach "bereits in Verkehr gesetzte Fahrzeuge". Diese dürften weiterhin fahren. Laut Astra könnten in der Schweiz rund 180.000 Fahrzeuge mit potenziell manipulierter Software auf den Straßen unterwegs sein.