Fast 500.000 Autos betroffen US-Behörde wirft VW Betrug vor
Die amerikanische Regierung hat Volkswagen angewiesen, die Software von fast 500.000 Fahrzeugen zu überholen. Der deutsche Autobauer soll Programme eingebaut haben, mit denen Umweltauflagen umgangen worden sind. Dem Konzern droht eine Milliardenstrafe.
Der deutsche Autobauer Volkswagen muss in den USA die Software von fast 500.000 Autos überholen. Grund seien Verstöße gegen Umweltschutzvorschriften, berichtet die "New York Times". Konkret geht es laut der Zeitung um eine Software, die die Abgaskontrolle beim normalen Fahren ausschaltet und bei offiziellen Tests einschaltet. Im normalen Fahrbetrieb stießen die Fahrzeuge sehr viel mehr Abgase aus als gesetzlich erlaubt, teilte die Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) mit.
Die betreffenden Vorschriften des "Clear Air Act" seien bewusst vom Hersteller umgangen worden, so die EPA. Dies sei "illegal und gesundheitsgefährdend". Volkswagen habe bereits eingestanden, dass eine Software eingebaut worden sei, die selbst erkenne, ob Autos behördlichen Tests unterzogen würden.
Mehrere Modelle und Marken betroffen
Insgesamt geht es um 482.000 Diesel-Fahrzeuge, die zwischen 2009 und 2015 in den USA verkauft wurden. Laut "New York Times" sind unter anderem die Modelle Jetta, Beetle, Golf und Passat betroffen. Auch der Audi A3 muss zurück in die Werkstatt.
Auf VW könnten hohe Bußgelder und Zivilklagen von bis zu 18 Milliarden Dollar zukommen, wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollte. Die US-Umweltbehörden gehen seit einiger Zeit härter gegen Verstöße gegen behördliche Auflagen vor. Im November 2014 mussten die koreanische Autohersteller Hyundai Motors und Kia Motors zu eine Strafe von 300 Millionen Dollar zahlen, weil sie falsche Angaben über den Treibstoffverbrauch gemacht hatten.
VW erklärte zunächst nur, bei den Ermittlungen kooperieren zu wollen. Die Wolfsburger tun sich auf dem US-Markt seit Jahren schwer und kämpfen dort schon lange mit schwachen Verkaufszahlen.