Rheinmetall-Vorstand Armin Papperger steht mit einem Mann in Kampfausrüstung vor einem Kampfpanzer des Typs Panther KF51

Armin Papperger im Porträt "Wir schützen letztendlich unsere Gesellschaft"

Stand: 12.07.2024 14:32 Uhr

Das offenbar von Russland geplante Attentat auf Armin Papperger bestimmt heute die Schlagzeilen. Wer ist der Mann, der an der Spitze von Deutschlands größtem Rüstungskonzern Rheinmetall steht? Und was treibt ihn an?

Armin Papperger ist bereits seit dem Jahr 2013 Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, Deutschlands führendem Rüstungskonzern. Der heute 61-Jährige studierte Maschinenbau an der Universität Duisburg.

Der Vorstandschef begann seine Karriere im Unternehmen im Jahr 1990 und war zunächst Geschäftsführer in verschiedenen Tochtergesellschaften. Im Jahr 2012 wurde er schließlich Mitglied des Vorstands, den er seit mehr als elf Jahren leitet.  

"Die Demokratie verteidigen"

Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Rüstungsbranche, das Unternehmen Rheinmetall und natürlich auch den Vorstandsvorsitzenden Papperger schlagartig in die Öffentlichkeit gezogen. Wurde die Rüstungsindustrie zuvor oftmals noch als fragwürdige Branche kritisiert, hat sich dieses Bild mittlerweile bei vielen geändert.

Der Manager spricht mit sehr großem Selbstbewusstsein über seine Tätigkeit und seine Branche. Er sei seit fast 35 Jahren im Unternehmen, stellte Papperger im Gespräch mit tagesschau.de im Februar dieses Jahres fest. "Ich war vom ersten Tag an überzeugt, dass ich das Richtige tue, sonst würde ich es ja nicht machen. Ich tue deswegen das Richtige, weil ich überzeugt davon bin, dass wir die NATO, dass wir Deutschland, Europa, aber letztendlich auch unsere Demokratie verteidigen. Das kann nicht verwerflich sein", unterstreicht Papperger.

Er sei immer der Überzeugung gewesen, dass es notwendig sei, in diese Bereiche zu investieren, "denn wir schützen ja letztendlich unsere Gesellschaft", so der Konzernchef.

Milliardenaufträge für Rheinmetall

Wegen des russischen Angriffskriegs werden enorme Investitionen in die Rüstungsbranche gelenkt. Von den milliardenschweren Aufträgen profitiert auch Rheinmetall. "Rheinmetall hat vergangenes Jahr von der Bundesrepublik Deutschland Aufträge im Wert von zehn Milliarden Euro erhalten", sagte Papperger Anfang 2024 dem "Tagesspiegel". "In diesem erwarten wir ein Volumen von etwa 15 Milliarden Euro oder mehr." Dabei werde Munition "in diesem Jahr etwa 20 Prozent unseres Konzernumsatzes" ausmachen.

Sein Unternehmen habe in den vergangenen zwei Jahren 5,6 Milliarden investiert, erklärte Papperger gegenüber dem Nachrichtensender ntv. "Wir haben sehr viel Geld investiert, wir sind Unternehmer, wir sind ins Risiko gegangen." Der Vorstandschef spricht von einem Schulterschluss mit der Politik, von der er sich vor allem Nachhaltigkeit wünscht. Außerdem fordert er eine Europäisierung der Rüstungsanstrengungen.

Partnerschaft, keine Abhängigkeit

Denn um die Investitionen zu stemmen, brauche es große Unternehmen, wie Papperger bei anderer Gelegenheit sagte. Rheinmetall soll dazugehören: Der Konzernchef will den Umsatz in sieben bis acht Jahren auf 20 Milliarden Euro verdoppeln. Um im internationalen Geschäft mitzuspielen und mit US-Rüstungskonzernen konkurrieren zu können, sei Größe notwendig.

Dass die Staaten in Abhängigkeit zu den wachsenden Rüstungskonzernen geraten könnten, sieht er nicht: "Die amerikanische Regierung ist ja auch nicht abhängig von Lockheed oder Boeing", sagte er gegenüber ntv. Es sei keine Abhängigkeit, sondern Partnerschaft.   

Auch mit der historischen Verpflichtung Deutschlands argumentiert Papperger. Die könne bedeuten, dass mit Fragen von Krieg und Frieden sensibler umgegangen werde als anderswo. Wahrscheinlich habe Deutschland aber schlicht zu wenig gemacht, um die Demokratie verteidigen zu können. "Jetzt ist es Zeit, dass wir in Deutschland Gas geben."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 12. Juli 2024 um 14:48 Uhr.