Rüstungsindustrie Bundeswehr vergibt Milliarden-Auftrag an Rheinmetall
Die Bundeswehr hat mehr als hundert Panzerfahrzeuge beim Rüstungskonzern Rheinmetall bestellt. Insgesamt geht es bei dem Auftrag um 2,7 Milliarden Euro. Produziert werden sollen die Fahrzeuge nicht nur in Deutschland.
Rheinmetall hat sich einen neuen milliardenschweren Großauftrag der Bundeswehr gesichert. Nachdem der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die Vorlage gestern gebilligt hatte, teilte der Düsseldorfer Konzern heute mit, man habe einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 123 Panzerfahrzeugen unterzeichnet.
"Wir sind sehr stolz, mit dem Schweren Waffenträger Infanterie ein wesentliches Element für die neue Kräftekategorie des Deutschen Heeres, die 'Mittleren Kräfte' liefern zu dürfen", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger.
Der Auftragswert umfasse auch Serviceleistungen und liege bei rund 2,7 Milliarden Euro. Die Auslieferung des auf dem Radpanzer Boxer basierenden "Schweren Waffenträgers Infanterie" solle ab 2025 beginnen. Nach Angaben der Bundeswehr soll damit eine Fähigkeitslücke zwischen den leichten Kräften der Fallschirmjägertruppe und den schweren Kräften mit ihren Kampf- und Schützenpanzern geschlossen werden.
Produktion auch in Australien
"Um dem Heer schnellstmöglich die benötigten Gefechtsfahrzeuge zur Verfügung stellen zu können, binden wir nicht nur unsere deutschen, sondern auch die australischen Standorte in unserem Rheinmetall-Netzwerk ein", so der Rheinmetall-Chef. In Australien ist Rheinmetall der größte Lieferant von Militärfahrzeugen für die dortigen Streitkräfte und hat nach eigenen Angaben mehr als 900 Mitarbeiter.
"Wir begrüßen die enge Verteidigungsindustrie-Partnerschaft zwischen Australien und Deutschland, da die beiden Nationen zusammenarbeiten, um die globale Sicherheit zu erhöhen", so Nathan Poyner, Geschäftsführer von Rheinmetall Defence Australia.
Aktie nimmt Kurs auf 500-Euro-Marke
Der russische Überfall auf die Ukraine hat für westliche Rüstungskonzerne wie Rheinmetall eine wirtschaftliche Wende gebracht. Die Branche wird für die Stärkung der Bundeswehr und der Truppen der NATO-Staaten nun stärker gebraucht.
An der Börse reagierten die Anleger erfreut: Zuletzt gewannen die Papiere rund drei Prozent. Damit nehmen die Rheinmetall-Aktien allmählich Kurs auf die Marke von 500 Euro.