Nach CNN-Berichten Entrüstung über Anschlagsplan gegen Rheinmetall-Chef
Auf den CNN-Bericht über russische Anschlagspläne gegen Rheinmetall-Chef Papperger haben deutsche Politiker mit Entsetzen reagiert. In der Vergangenheit habe Deutschland auf vergleichbare Meldungen "oft zu zaghaft" reagiert.
Der Bericht des US-Nachrichtensenders CNN über einen von Russland geplanten Mordanschlag auf Rheinmetall-Chef Armin Papperger hat unter deutschen Politikern Entsetzen ausgelöst.
"Es zeigt sich einmal mehr, dass Russland seinen Krieg und seinen Terror auch nach Europa trägt", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP), der Bild-Zeitung. "Das Putin-Regime trachtet nun auch deutschen Staatsbürgern nach dem Leben."
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), sagte dem Blatt, Kremlchef Wladimir Putin führe "nicht nur einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine, sondern auch gegen ihre Unterstützer und unsere Werte".
Die CDU-Verteidigungsexpertin Serap Güler folgerte: "Unsere Reaktion darauf kann meines Erachtens nur eine verstärkte Unterstützung für die Ukraine sein."
Teil einer Anschlagsserie in ganz Europa?
Der US-Sender CNN berichtete, wie US-Geheimdienste Anfang des Jahres Pläne der russischen Regierung zur Ermordung Pappergers aufgedeckt haben sollen. Demnach wurde daraufhin die deutsche Seite informiert, woraufhin Papperger geschützt worden sei.
CNN beruft sich auf fünf mit der Situation vertraute Beamte aus den USA und anderen westlichen Staaten. Ein deutscher Regierungsbeamter bestätigte dem Sender demnach, dass man in Berlin entsprechende Warnungen aus den USA bekommen habe. Auch die Süddeutsche Zeitung bestätigte anhand ihrer Quellen, dass die Angaben zutreffen.
Dem Bericht zufolge war das aufgedeckte Vorhaben Teil einer geplanten Mordanschlagsserie auf Führungskräfte von Rüstungskonzernen in ganz Europa, die mit ihren Waffen den ukrainischen Verteidigungskrieg gegen Russland unterstützen.
Auch der "Spiegel" berichtete von einem konkreten Bedrohungsszenario.
Grüne fordern entschlossene Reaktion
Konstantin von Notz, Sicherheitsexperte bei den Grünen, nannte die Reaktion Deutschlands auf vergleichbare Meldungen "in der Vergangenheit oft zu zaghaft und unentschlossen": "Wir müssen verstehen, dass es sich längst nicht mehr um singuläre Vorfälle handelt, sondern unsere Demokratie und unser Rechtsstaat gezielt von verschiedenen autoritären Staaten ernsthaft bedroht und auch angegriffen werden", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Der Rheinmetall-Konzern kommentierte die Berichte bislang nicht.