Treffen der Gesundheitsminister G7-Staaten schmieden Pandemie-Pakt
Angesichts der Pandemie-Folgen wollen die Gesundheitsminister der G7-Staaten vorsorgen. Um auf künftige Ausbrüche effektiver zu reagieren, soll die WHO mehr Geld bekommen und ein weltweites Experten-Netzwerk aufgebaut werden.
Die G7-Gesundheitsminister haben sich bei ihrem Treffen in Berlin auf einen Pakt geeinigt, um Pandemien zu bekämpfen. Ziel sei es, Ausbrüche künftig schneller zu erkennen und effektiver darauf zu reagieren, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zum Abschluss der Beratungen.
Dafür sollen weltweite Expertennetzwerke aufgebaut werden. Mit dem Pandemie-Pakt (englisch: G7-Pact for Pandemic Readiness) würden die Frühwarnsysteme zur effektiven Pandemie-Vorsorge gestärkt, sagte Lauterbach. Der sogenannte Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll als Knotenpunkt genutzt werden, damit Daten schneller analysiert und genutzt werden können, beschlossen die Teilnehmer.
Förderung für Antibiotika-Forschung
Ein Ausbruch irgendwo in der Welt solle sich so gar nicht erst zu einer Pandemie entwickeln, so Lauterbach. "Globale Krisen zwingen die führenden Industriestaaten zum Handeln." Die Covid-19-Pandemie werde nicht die letzte sein. "Wir müssen heute vorsorgen, um morgen nicht wieder überrascht zu sein", sagte der Bundesgesundheitsminister. Das sei gut investiertes Geld. Um die WHO gut auszustatten, sollen laut Lauterbach die Mitgliedsbeiträge langfristig um 50 Prozent angehoben werden.
Die G7 will auch die zunehmende Problematik von Antibiotikaresistenzen angehen. Lauterbach kritisierte, dass die Frequenz sich verlangsame, in der Antibiotika entwickelt würden. Das führe langfristig zu "einem großen Problem". Die G7-Staaten wollen deshalb "die stille Pandemie von Antibiotikaresistenzen mit allen Kräften bekämpfen", hieß es in der Abschlusserklärung. Die Forschung in dem Bereich und die Entwicklung neuer, dringend benötigter Antibiotika soll deshalb gefördert werden.