Langsame Erholung in Frankfurt Fraport erzielt Rekordergebnis
Obwohl das Passagieraufkommen in Frankfurt noch unter Vor-Corona-Niveau liegt, kommt Fraport voran. Mit Blick auf die Standortbedingungen fordert der Flughafenbetreiber eine "politische Kehrtwende".
Noch immer fliegen deutlich weniger Passagiere vom Frankfurter Flughafen ab als vor der Corona-Pandemie. Aber die Zahlen steigen wieder. Im vergangenen Jahr hat der Flughafenbetreiber Fraport im Tagesgeschäft so viel verdient wie nie zuvor.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, teilte Fraport mit. Auch der Jahresumsatz erreichte einen neuen Höchstwert von 4,0 Milliarden Euro nach 3,2 Milliarden Euro 2022.
Passagierzahl in diesem Jahr unter Vor-Corona-Niveau
Während die zu Fraport gehörenden griechischen und türkischen Flughäfen Passagierrekorde erreichten, erholte sich der größte deutsche Flughafen mit 59,4 Millionen Fluggästen erst auf 84 Prozent des Vorkrisenniveaus. Im Jahr 2019 hatte Fraport in Frankfurt noch rund 70,6 Millionen Fluggäste gezählt.
An zunehmender "Flugscham" scheint das aber nicht zu liegen. Grund für die schleppende Erholung seien die von steigenden Steuern und Gebühren verursachten hohen Standortkosten, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte. Diese hätten sich seit 2019 verdoppelt. Im laufenden Jahr rechnet Schulte dennoch mit 61 bis 65 Millionen Fluggästen in Frankfurt.
"Politische Kehrtwende" gefordert
Mit der geplanten Erhöhung der Luftverkehrssteuer und der Luftsicherheitsgebühr verschlechterten sich die Rahmenbedingungen hierzulande weiter, so Schulte. "Die Branche braucht eine politische Kehrtwende, um wichtige Projekte, wie die Umstellung auf einen CO2-freien Betrieb, stemmen zu können", forderte der Fraport-Chef.
Unter dem Strich steigerte das im MDAX notierte Unternehmen den Gewinn um 160 Prozent auf 430,5 Millionen Euro. Auf eine Gewinnausschüttung sollen die Anteilseigner aber weiter verzichten. Wegen der in der Corona-Krise aufgebauten hohen Verschuldung will der Konzern für 2023 und auch für 2024 keine Dividende zahlen.
Für das laufende Jahr, in dem das Unternehmen sein 100-jähriges Bestehen feiert, peilt Schulte ein Ergebnis zwischen 1,26 und 1,36 Milliarden Euro an. Bis zum Jahr 2030 soll es auf zwei Milliarden Euro steigen. Diese Aussichten und der Dividendenverzicht wurden an der Börse mit Enttäuschung aufgenommen.