Forderung von Brauereiverband Umweltamt für höheres Flaschenpfand
Weil die Gebühr auf Bierflaschen und -kästen zu niedrig sei, bringe sie kaum noch jemand zurück, klagen Brauereien. Sie fordern höheres Pfand. Das Umweltbundesamt hält den Vorstoß für sinnvoll.
Das Umweltbundesamt unterstützt den Vorstoß von Brauereien, das Pfand auf Bierflaschen und -kästen heraufzusetzen. "Umweltpolitisch ist ein höheres Pfand auf Flaschen und Kästen sinnvoll. Dann haben die Kunden einen Anreiz, Flaschen und Kästen zügig zurückzubringen", sagte der Verpackungsexperte der Behörde, Gerhard Kotschik, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wenn Flaschen möglichst oft wieder befüllt werden, ist das ein Vorbild für Abfallvermeidung."
Derzeit sind Bierflaschen mit acht Cent Pfand belegt, für Bierkästen gibt es eine Leihgebühr von 1,50 Euro. Der Bundesverband privater Brauereien hält diese Preise für zu niedrig angesetzt: Für das Geld lohne es sich für viele nicht, Leergut wieder an die Brauereien zurückzugeben, meinte Verbandschäft Roland Demleitner. Viele kleine Brauereien müssten deshalb regelmäßig Flaschen und Kästen nachkaufen. Das Umweltbundesamt will in den nächsten Tagen Zahlen dazu vorlegen, wie viele Getränke in Mehrwegflaschen verkauft werden.
Acht Cent Pfand: Mancher wirft da seine Bierflasche lieber weg.
Forderung: Bis zu 30 Cent pro Flasche
Der Brauereiverband fordert deshalb eine einheitliche Pfanderhöhung auf mindestens 15 Cent pro Flasche, für Bügelflaschen soll das Pfand von 15 Cent auf 25 Cent steigen. Der Verband Private Brauereien Bayern fordert sogar pauschal 30 Cent auf alle Flaschenarten - auch wenn selbst Verbandspräsident Georg Rittmayer bezweifelt, dass die Forderung realistisch ist.
Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Bettina Hoffmann, forderte Bundesumweltministerin Svenja Schulze zu einem "Mehrweg-Gipfel" auf. "Die Forderung der Privatbrauereien ist ein Hilfeschrei, den die Bundesregierung sehr ernst nehmen muss", sagte sie.