Ausschüttungen an Aktionäre Welche Unternehmen die besten Dividenden zahlen
Aktuell öffnen Konzerne wieder ihre Bücher. Die Gewinne entscheiden mit über die Dividende, die Aktionäre erhalten. Welche Firmen schütten am verlässlichsten aus? Und was sollten Anleger beachten?
Bei einer Aktie ist nicht nur die Kursentwicklung entscheidend, sondern auch die Gewinnausschüttung an die Aktionäre - die sogenannte Dividende. In der aktuellen Berichtssaison öffnen Unternehmen wieder ihre Bücher. Spannend für Aktionäre, denn die Höhe der Gewinne entscheidet mit über die Höhe der Dividende. Welche Unternehmen sind seit Jahren verlässliche Dividenden-Zahler? Sogenannte "Dividende-Aristokraten"? Und worauf sollte man als Anleger achten?
Andere Dividenden-Kultur in den USA
Coca Cola gehört dazu, der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble oder British American Tobacco - sie alle sind solche "Dividenden-Aristokraten". Also Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren nicht nur verlässlich Dividende zahlen, sondern diese auch kontinuierlich erhöht haben - allen Krisen und kurzzeitigen Börsencrashs zum Trotz.
Auch in Deutschland gebe es solche verlässliche Dividenden-Zahler, sagt Thomas Meier von der Vermögensverwaltung MainFirst. Er nennt SAP als Beispiel. Auch Siemens, die Allianz oder BASF zählen dazu. Allerdings sei die Dividenden-Kultur in Europa eine andere als in den Vereinigten Staaten.
"In den Vereinigten Staaten zahlt man etwas weniger vom verfügbaren Gewinn aus, dafür aber verlässlicher und nachhaltiger im Sinne einer kontinuierlichen Steigerung", so Meier. In Europa werde dagegen eher mehr ausschüttet, der Aktionär erhalte pro Jahr höhere Zahlungen. "Aber wenn die Zeiten schlecht sind, dann sagt man eben: 'Wir kürzen die Dividende oder lassen sie auch mal ganz ausfallen'."
Besonderheit bei ausländischen Firmen
Insgesamt 147 "Dividenden-Aristokraten" hat die Internetseite Aktienfinder aufgelistet. Der überwiegende Teil stammt aus den Vereinigten Staaten. Eine Besonderheit müssten deutsche Anleger beachten, wenn sie Dividenden von ausländischen Unternehmen kassieren, sagt Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz: "Ausländische Aktien, auch aus dem europäischen Ausland, unterliegen in vielen Fällen der Quellensteuer, das heißt, es wird eine Steuer auf die Dividenden erhoben, die der Anleger nicht automatisch zurückbekommt."
Aktionäre müssten sich vorab informieren und gegebenenfalls tätig werden und sich die Steuer zurückholen, rät die Aktionärsschützerin.
"Vertrauenssignal für deutsche Wirtschaft"
Im vergangenen Jahr haben die 40 großen DAX-Konzerne eine Rekordsumme an Dividenden ausgeschüttet. Rund 52 Milliarden Euro waren es nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft EY. Doch der Großteil des Geldes wurde an Anleger im Ausland gezahlt.
Gerrit Fey vom Deutschen Aktieninstitut sieht darin Licht und Schatten: "Das ist für uns zunächst ein Vertrauenssignal in die deutsche Wirtschaft, in die deutschen börsennotierten Unternehmen. Ausländische Anleger sehen offenbar gute Investmentchancen, sonst würden sie ja nicht in diese Unternehmen investieren", so Fey. "Schade ist natürlich, dass umgekehrt die deutschen Anleger dieses Licht nicht immer erkennen."
Noch immer legen die meisten Deutschen ihr Geld lieber aufs Sparbuch, statt es langfristig in Aktien zu investieren. Von der Dividende profitieren somit andere.