Kosten der Energie Strom und Gas wird für Millionen Verbraucher günstiger
Für Millionen Haushalte in Deutschland sinken im kommenden Jahr die Strom- und Gaspreise, wie eine Studie des Vergleichsportals Verivox zeigt. Trotzdem lohnt sich oft ein Wechsel des Anbieters.
Verbraucherinnen und Verbraucher können wegen gesunkener Großhandelspreise für Gas und Strom mit günstigeren Tarifen rechnen. Wie aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox hervorgeht, werden die Strom- und Gaspreise im kommenden Jahr für Millionen Haushalte in Deutschland sinken. Etwa die Hälfte der örtlichen Versorger gebe gesunkene Großhandelspreise an ihre Kunden weiter, teilt Verivox mit.
Hunderte Versorger ausgewertet
Für die Analyse hat Verivox die verfügbaren veröffentlichungspflichtigen Gas- und Strompreise für Bestandskunden der rund 700 örtlichen Gas- Grundversorger und der rund 800 örtlichen Strom-Grundversorger in Deutschland ausgewertet.
Zum Jahreswechsel wurden demnach 430 Strompreissenkungen von durchschnittlich 13 Prozent angekündigt. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) entspreche das einer Entlastung von rund 287 Euro im Jahr. In den betroffenen Grundversorgungsgebieten leben 16,5 Millionen Haushalte. Gleichzeitig wurden demnach auch 55 Strompreiserhöhungen von rund fünf Prozent angekündigt, was rund 87 Euro entspreche. Das betreffe etwa zwei Millionen Haushalte.
Strompreise weiterhin hoch
Doch das Strompreisniveau in der örtlichen Grundversorgung bleibt laut Verivox weiterhin hoch: Trotz der angekündigten Senkungen kostet eine Kilowattstunde Strom noch 44,23 Cent. Der Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 kWh kommt so in der Grundversorgung auf jährliche Kosten von 1.769 Euro.
"Rund 45 Prozent der Tarife haben noch einen Arbeitspreis von über 40 Cent je Kilowattstunde", erklärt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Dabei gebe es mittlerweile deutlich günstigere Angebote im Markt, die den Haushalten eine deutliche Ersparnis bringen könnten, so der Fachmann.
Wie das Vergleichsportal ermittelt hat, liegt der günstigste Stromtarif mit empfehlenswerten Vertragsbedingungen aktuell bei einem durchschnittlichen Preis von 28,8 Cent pro Kilowattstunde. Der Deckelbetrag der Strompreisbremse liegt bei 40 Cent.
Preissenkungen auch beim Erdgas
Beim Erdgas wurden laut Verivox für kommenden Januar 396 Preissenkungen von durchschnittlich 15 Prozent angekündigt. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh sänken die Heizkosten also um rund 507 Euro pro Jahr, haben die Experten berechnet. 19 Millionen Haushalte profitieren demnach von diesen Senkungen. Aber immerhin 43 Gaspreiserhöhungen um durchschnittlich zwölf Prozent hat Verivox gezählt. Rund 1,9 Millionen Haushalte leben in diesen Gebieten.
Eine Kilowattstunde Gas koste im Standardtarif des örtlichen Gasversorgers künftig durchschnittlich rund 13,47 Cent - jedenfalls bei sieben Prozent Mehrwertsteuer, die noch bis Ende Februar 2024 fällig werden soll. Danach steige der Preis auf 14,98 Cent/kWh. Die Heizkosten für ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden liegen laut Verivox in dieser Tarifgruppe bei 2.694 Euro pro Jahr.
Die staatliche Gaspreisbremse greift ab einem Kilowattstundenpreis von 12 Cent. Rund 64 Prozent der Standard-Tarife der örtlichen Gasversorger liegen laut Verivox nach wie vor über diesem Wert. Wer den Gasversorger wechselt, könne deutlich bessere Preise erzielen, so Verivox: Eine Kilowattstunde Gas koste beim günstigsten Angebot mit empfehlenswerten Vertragsbedingungen derzeit durchschnittlich 8,44 Cent. Auch hier lohnt es sich also, über einen Tarifwechsel nachzudenken.