Negativpreis von Journalisten "Verschlossene Auster" für Autobauer Tesla
Tesla-Chef Musk ist umstritten, immer wieder wettert er gegen "die Medien". Nun erhält sein Elektroauto-Konzern die diesjährige "Verschlossene Auster" - den Negativpreis der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche.
Der Negativpreis "Verschlossene Auster" geht in diesem Jahr an den US-amerikanischen Autohersteller Tesla. Die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche begründete die Entscheidung mit dem intransparenten Verhalten von Tesla gegenüber Medien und der Öffentlichkeit.
Beispielsweise verhindere der Konzern Berichterstattung durch die selektive Auswahl von Medienschaffenden, hieß es zur Preisvergabe auf der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche in Hamburg. Die Journalistenvereinigung kritisierte auch, dass Tesla Presseanfragen nicht beantworte. Zudem beklagte sie "verbale Attacken" von Tesla-Chef Elon Musk gegen Journalistinnen und Journalisten. "Mit diesem Verhalten erfüllt Tesla die Voraussetzungen für die Auszeichnung", hieß es.
Einladung zur Preisvergabe unbeantwortet
Die Einladung zur Entgegennahme des Preises und zum Halten einer Rede blieb nach Angaben des Netzwerks Recherche unbeantwortet. Das Netzwerk Recherche vergibt die "Verschlossene Auster" seit 2002 an den "Informationsblockierer des Jahres". Bisher ging der Negativpreis unter anderem an die Rüstungsfirma Heckler & Koch, den ADAC und den Weltfußballverband FIFA. Im vergangenen Jahr wurde das Haus Hohenzollern mit dem Preis bedacht.
Die Journalistenvereinigung hat nach eigenen Angaben mehr als 1100 Mitglieder. Ziel ist, einen aufklärerischen und investigativen Journalismus zu fördern.