Sieben Festnahmen Drogenrazzien in rechtsextremer Szene
Mit einem Großaufgebot hat die Polizei in Thüringen, Schleswig-Holstein und Berlin Räume von Verdächtigen aus der rechten Szene durchsucht. Dabei ging es unter anderem um Drogenhandel und Geldwäsche - es gab sieben Festnahmen.
Im Zuge einer Drogenrazzia im rechtsradikalen Milieu haben mehr als 500 Einsatzkräfte aus Thüringen und Spezialeinheiten aus anderen Bundesländern Gebäude in Thüringen, Schleswig-Holstein und Berlin durchsucht. Razzien gab es nach Angaben des Thüringer Landeskriminalamtes (TLKA) in insgesamt 26 Wohn- und Geschäftsräumen.
Ermittelt wird gegen insgesamt 14 Beschuldigte, sieben wurden festgenommen - einer davon im Urlaub in Griechenland. Ihnen werden bandenmäßiger Drogenhandel, Geldwäsche und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
Vier Tatverdächtige sollen den Neonazi-Gruppen der "Turonen" und "Garde 20" angehören: Es handle sich um eine "sehr, sehr radikale und gewalttätige Ausprägung des Rechtsextremismus", sagte Thüringens Innenminister Georg Maier. Die restlichen Beschuldigten zählen die Ermittler zur "Drogenszene".
Bei den Durchsuchungen seien Vermögenswerte von rund 1,4 Millionen Euro, mehrere Kryptohandys, eine größere Menge an Bargeld und Kryptowährungen, eine kleine Menge Betäubungsmittel, Anabolika sowie drei scharfe Schusswaffen sichergestellt worden. Auch gefälschte Impfausweise seien gefunden worden.
"Turonen": Organisierte Kriminalität und extreme Rechte
Bei den "Turonen" und ihre Unterstützergruppe "Garde 20" handelt es sich laut dem thüringischen Verfassungsschutz um zwei Neonazigruppen, die wie Rocker auftreten und im "kriminellen Milieu" aktiv sind. Zusammen bilden sie demnach die "Bruderschaft Thüringen", die über Räume in Ballstädt und Gotha verfügt.
Innenminister Maier wertete die Aktionen als "Wirkungstreffer" gegen die Mischszene aus extremer Rechter und organisierter Kriminalität. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera sagte: "Ich will nicht ausschließen, dass auch erhebliche Gewinne in den Bereich der rechten Szene geflossen sind." Dies müssten nun weitere Ermittlungen zeigen.