Verschwörungserzählungen Naidoo gesteht Fehler ein
Der Sänger Xavier Naidoo sagt, er sei geblendet gewesen und habe sich instrumentalisieren lassen. Das bereue er. Anlass für seinen Sinneswandel war der Krieg in der Ukraine, in der Teile seiner Familie leben.
Xavier Naidoo hat sich für seine Äußerungen in der Vergangenheit entschuldigt. Er habe sich in Verschwörungserzählungen verrannt, sagte der Sänger in einer Videobotschaft auf YouTube.
Der Ukraine-Krieg habe ihn schockiert und tief erschüttert, auch weil seine Frau aus der Ukraine komme und ihre Familie dort lebe. "Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt. Und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte", so der 50-Jährige in den dreiminütigen Video mit dem Titel "#OneLove".
Darf als Antisemit bezeichnet werden
Er habe sich kritischen Fragen zu seinen eigenen Äußerungen stellen müssen. "Das war für mich ein Grund, mich kritisch zu hinterfragen", so Naidoo. Ihm sei bewusst geworden, wie wichtig es ist, sich selbst zu reflektieren.
In den vergangenen Jahren trat der Sänger aus Mannheim mit sogenannten Reichsbürgern auf und verbreitete Verschwörungserzählungen. Im Dezember 2021 urteilte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, dass er als Antisemit verzeichnet werden darf.
Familie und Fans verstört
"Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe", sagt Naidoo nun. Er habe seine Familie und seine Fans mit verstörenden Äußerungen irritiert und provoziert. Dafür wolle er sich entschuldigen.
Er habe sich auf der Suche nach Wahrheit verrannt. "Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage", so Naidoo.
Nicht genug hinterfragt
Er sei von Verschwörungserzählungen geblendet gewesen, habe sie nicht genug hinterfragt und sich zum Teil instrumentalisieren lassen. Auf der Suche nach Wahrheit habe er sich vom Bezug zur Realität entfernt, sagt der Sänger. "Das habe ich leider jetzt erst erkannt." Er habe Dinge gesagt und getan, die er heute bereue.
Ihm sei es deshalb wichtig, zu sagen, dass er sich von allen Extremen distanziere - "insbesondere und vor allem auch von rechten und verschwörerischen Gruppen". Er stehe für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Nationalismus, Rassismus, Homophobie und Antisemitismus seien mit seinen Werten nicht vereinbar.