Pläne für den Brexit Nur gut Ausgebildete dürfen länger bleiben
Mit Umsetzung des Brexit will Großbritannien Medienberichten zufolge die Einwanderung vor allem gering qualifizierter EU-Bürger stark einschränken. Längere Arbeitsgenehmigungen sind demnach nur für besser Verdienende geplant.
Das Dokument aus dem britischen Innenministerium, das der Tageszeitung "The Guardian" vorliegt, datiert von Anfang August: Demnach will die konservative Regierung nach dem Brexit insbesondere die Zuwanderung von gering qualifizierten EU-Bürgern begrenzen und ihnen maximal eine zweijährige Aufenthaltserlaubnis gewähren. Lediglich für höher Qualifizierte soll es längere Arbeitsgenehmigungen für bis zu fünf Jahre geben. Avisiert wird ebenfalls, dass EU-Ausländer über einer bestimmten Schwelle verdienen müssen, um ins Land kommen zu dürfen.
Es geht nicht um EU-Bürger, die jetzt schon dort leben
Dem "Guardian" zufolge sollen Unternehmen auf diese Weise dazu angehalten werden, zunächst britische Arbeitnehmer einzustellen. Es geht in dem Papier um die Zeit nach dem Brexit - also nicht um EU-Bürger, die jetzt schon in Großbritannien leben. Denen bietet die Regierung ein nahezu unbegrenztes Bleiberecht an. Zurzeit arbeiten im Gesundheitswesen, in der Gastronomie und Hotellerie sowie in der Landwirtschaft besonders viele EU-Ausländer.
May will Zuwanderung begrenzen
Wie die Zuwanderung aus der EU nach Großbritannien künftig geregelt ist, wird jedoch auch davon abhängen, auf welches Brexit-Abkommen sich London und Brüssel in ihren Verhandlungen einigen und wie die Beziehungen in einer Übergangszeit und langfristig aussehen. Premierministerin Theresa May hatte mehrfach gesagt, der unbegrenzte Zuzug von Arbeitnehmern werde mit dem EU-Austritt enden, weil dafür beim Brexit-Volksentscheid 52 Prozent der Wähler gestimmt hätten. Sie will die Netto-Zuwanderung nach Großbritannien auf unter 100.000 Menschen pro Jahr begrenzen.
Wie die "Financial Times" unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, soll es bereits aktuellere Entwürfe des durchgesickerten Dokuments geben, die aber auch noch abgestimmt werden müssten zwischen den Ministerien und Downing Street 10. Bereits im Herbst will ihre Regierung den Entwurf für ein neues Zuwanderungsgesetz vorlegen.