Im Alter von 86 Jahren Perus Ex-Präsident Fujimori ist tot
Trotz einiger Erfolge war seine Amtszeit von Menschenrechtsverletzungen und einem Korruptionsskandal geprägt. Perus Ex-Präsident Fujimori ist gestorben. Er verbrachte mehr als 16 Jahre im Gefängnis.
Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist unser Vater, Alberto Fujimori, gerade aufgebrochen, um den Herrn zu treffen. Wir bitten diejenigen, die ihn schätzten, uns mit einem Gebet für die ewige Ruhe seiner Seele zu begleiten.
Mit diesen Worten teilte Keiko Fujimori, Tochter und politische Erbin Alberto Fujimoris, die Nachricht von seinem Tod auf der Plattform X.
Der Ex-Präsident starb nur zehn Monate, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war. Fujimori hatte dort, seit 2009, eine 25-jährige Haftstrafe verbüßt - wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Fujimori als Saubermann und Quereinsteiger
Kein Politiker ist in Peru so umstritten wie Fujimori. Dabei war er 1990 als Saubermann und Quereinsteiger auf der politischen Bühne aufgetaucht und hatte den weltbekannten Schriftsteller Mario Vargas Llosa bei der Präsidentenwahl 1990 klar geschlagen.
Der parteilose Agraringenieur versprach, die Wirtschaft aus der Krise zu führen und den Terror der maoistischen Rebellenorganisation "Leuchtender Pfad" zu beenden. Seine wirtschaftliche Schocktherapie sorgte zunächst für hohe Wachstumszahlen. Doch sein Regierungsstil wurde immer autoritärer.
Er löste - mit Hilfe der Armee - das Parlament auf, als es sich gegen ihn stellte, und ging mit einer Säuberungswelle gegen die Opposition vor. Während Fujimoris Kampf gegen den Terror wurden zahlreiche Verbrechen auch gegen die Zivilbevölkerung verübt. Dazu wurden im Rahmen von Fujimoris sogenannter Familienpolitik rund 300.000 Frauen zwangssterilisiert - vor allem Indigene und Landfrauen. Sie wurden als Entwicklungshemmnis angesehen. Die Wut auf Fujimori wuchs - vor allem bei armen Peruanerinnen und Peruanern.
Verurteilt wegen Entführung und Mord
Trotz massiver Proteste blieb er unbeirrbar bei seinem Kurs:
In meiner Partei steht man hinter mir und kennt meine Erfolge: Der Kampf gegen den Terrorismus und die Armut sowie die Neuausrichtung unserer Wirtschaft.
Im Jahr 2009 wurde Fujimori wegen Korruption sowie Entführung, Mord und dem Einsatz von Todesschwadronen zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt. Das Urteil galt als richtungsweisend für die Menschenrechte in Lateinamerika. Er hat immer jegliche Schuld bestritten.
Seine Amtszeit hinterließ Spuren in der Politik
Seine autokratischer Führungsstil in den 1990er-Jahren hinterließ bleibende Spuren in der Politik Perus, die diese bis heute prägen. Seine Tochter Keiko - dreimalige Präsidentschaftskandidatin - führt eine rechtspopulistische politische Bewegung an.
Im Dezember vergangenen Jahres wurde Fujimori frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Das Verfassungsgericht hatte eine Begnadigung wieder aktiviert, die 2007 vom damaligen peruanischen Präsidenten Pablo Kucynski erlassen und 2018 nach massiven Protesten wieder aufgehoben worden war. Im Mai erklärte die Tochter dann, ihr Vater werde noch einmal für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Damals war Alberto Fujimori bereits an Krebs erkrankt. Er starb nun mit 86 Jahren.