Perus Ex-Präsident Gericht hebt Fujimoris Begnadigung auf
Der Ex-Staatschef Perus, Fujimori, soll zurück in Haft. Der Oberste Gerichtshof hob seine Begnadigung auf. Der heute 80-Jährige war 2009 wegen Menschenrechtsverletzungen verurteilt worden.
Der ehemalige Präsident Perus, Alberto Fujimori, soll wieder ins Gefängnis. Der Oberste Gerichtshof des Landes erklärte die Begnadigung des heute 80-Jährigen für verfassungswidrig und ordnete seine sofortige Verhaftung an. Der Ex-Staatschef war Ende 2017 vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski wegen seines schlechten Gesundheitszustandes begnadigt worden. Fujimoris Anwalt legte bereits Rechtsmittel gegen die Entscheidung der Richter ein.
Massive Menschenrechtsverletzungen während Amtszeit
Fujimori war 2009 wegen massiver Menschenrechtsverletzungen zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt worden. 2010 wurde der Rechtsspruch nochmals durch den Obersten Gerichtshof bestätigt.
Während seiner Amtszeit von 1990 bis 2000 soll Fujimori für mindestens 25 Morde mitverantwortlich gewesen sein. Zudem wies er Sicherheitskräfte an, mit Gewalt gegen Regierungsgegner vorzugehen. Des Weiteren wurden unter Fujimoris Staatsführung Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert.
Fujimori in Klinik gebracht
Noch am selben Tag, nachdem seine Begnadigung für rechtswidrig erklärt wurde, begab sich Fujimori in Begleitung seines Sohnes Kenji in eine Klinik in der Hauptstadt Lima. Über die Gründe seiner Einlieferung wurde bislang nichts bekannt.
Die Begnadigung Fujimoris war 2017 teils scharf kritisiert worden. Seine Gegner vermuteten dahinter einen Deal zwischen Kenji Fujimori und Kuczynski. Kenji, der seit 2011 einen Sitz im Kongress inne hat, soll im Gegenzug für die Begnadigung dafür gesorgt haben, dass die Opposition nicht genug Stimmen für eine Amtsenthebung von Kuczynski zusammenbekam.