Berichte aus Südamerika Das ARD-Studio Rio de Janeiro
Die Korrespondentinnen und Korrespondenten des ARD-Studios Rio de Janeiro berichten über den tief gespaltenen Subkontinent.
Seit April 2005 hat die ARD ihr Südamerika-Büro in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Zuvor war die ARD mehr als dreißig Jahre lang in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Die Entscheidung, den Studiositz in die Sambastadt am Zuckerhut zu verlegen, war eine logische Konsequenz durch die starken Veränderungen innerhalb Südamerikas.
Die Länder des Subkontinents sind durch wirtschaftliche Instabilität gekennzeichnet. Die beiden regionalen Schwergewichte Brasilien und Argentinien mit ihrem Exportsektor leiden vor allem dann, wenn internationale Rohstoffpreise sinken. Auch wenn eine Zukunftsprognose derzeit schwierig zu treffen ist, investieren weiterhin viele deutsche Unternehmen in Südamerika. Allen voran in Brasilien, der neuntgrößten Volkswirtschaft der Erde. Vor allem der Agrarsektor ist für Europa von immenser Bedeutung. Allein im Großraum Sao Paulo sind über 1200 deutsche Unternehmen ansässig.
Viel Gewalt und Ungleichheit
Südamerika ist aber auch eine der gefährlichsten Regionen der Welt, geprägt von einer extremen sozialen Ungleichheit. Gleichzeitig sind soziale Bewegungen erstarkt, die Vertretern indigener Gruppen, wie dem ehemaligen bolivianischen Präsidenten Evo Morales, ins Amt verhalfen. Häufig wechseln sich in vielen Ländern linke und rechte Regierungen ab. Über den politischen Kurs und die Frage welche Rolle der Staat einnehmen soll, sind viele Gesellschaften gespalten.
Nach Großereignissen wie der Fußball-WM 2014 und den Olympischen Spielen 2016 sucht der Kontinent seine Position in der globalen Welt - auch im Rahmen des Welthandelssystems und der G20-Runde. Rio de Janeiro ist nach wie vor eine pulsierende Metropole mit viel Charme und großen Gegensätzen. Eine Stadt stellvertretend für gesamt Südamerika - und Dreh- und Angelpunkt der ARD-Berichterstattung.