Ermittlungen zu Luxusuhren Razzia bei peruanischer Präsidentin Boluarte
Beamte haben übereinstimmenden Medienberichten zufolge das Anwesen der peruanischen Präsidentin Boluarte durchsucht. Sie wird verdächtigt, sich mit Luxusuhren unrechtmäßig bereichert zu haben. Die Politikerin spricht von "systematischer Schikane".
Wegen des Verdachts auf unrechtmäßige Bereicherung mit Luxusuhren hat die Justiz in Peru übereinstimmenden Medienberichten zufolge das Haus von Staatspräsidentin Dina Boluarte durchsuchen lassen. Ein Richter habe die Razzia im Zuge einer Steuerprüfung im sogenannten Rolex-Fall angeordnet, berichtete die Zeitung "El Comercio".
Der Durchsuchungsbefehl galt demnach für Boluartes Grundstück im Stadtteil Surquillo der Hauptstadt Lima sowie für ein auf sie zugelassenes Fahrzeug. Ein vom Sender RPP veröffentlichtes Video zeigt Polizisten, wie sie eine Tür mit einem Rammbock aufbrechen.
Das Staatsoberhaupt soll zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause gewesen sein, sondern sich im Regierungspalast aufgehalten haben. Dort trafen laut RPP mehrere Minister am frühen Morgen ein, darunter auch der Chef des Ministerkabinetts, Gustavo Adrianzén, der die Razzia im Haus der Präsidentin verurteilte.
Polizisten verlassen das Haus von Präsidentin Boluarte in Lima.
Keine Erklärung zur Herkunft der Rolex-Uhren abgegeben
Gegen Boluarte laufen vorläufige Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Besitz einer Luxusuhrensammlung. Die Präsidentin bezeichnete die Durchsuchung als "diskriminierend und verfassungswidrig". "Ich respektiere die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft", sagte Boluarte auf einer Pressekonferenz. Die Art und Weise, in der dies geschehe, lehne sie jedoch ab.
Über die Herkunft der Rolex-Luxusuhren hatte Boluarte auf Anraten ihres Anwalts keine Erklärung abgegeben. Sie werde den Sachverhalt vor der Staatsanwaltschaft klären. Der Presse warf sie eine "systematische Schikane" ihrer Person vor. "Seit wann interessiert es einen Teil der Presse, was eine Präsidentin oder ein Präsident trägt oder nicht trägt?", sagte sie. "Ich hoffe und möchte glauben, dass es sich nicht um ein sexistisches oder diskriminierendes Thema handelt."
Generalstaatsanwalt forderte Präsidentin zur Kooperation auf
Ursprünglich hatte die Präsidentin erklärt, sie besitze seit Langem eine Rolex, die sie aus persönlichen Einkünften seit ihrem 18. Lebensjahr finanziert habe. Die Medien hatte sie dazu aufgefordert, sich nicht in ihre persönlichen Angelegenheiten zu vertiefen.
Generalstaatsanwalt Juan Villena kritisierte jüngst Boluartes Antrag, eine Gerichtsanhörung um zwei Wochen zu verschieben. Er betonte die Verpflichtung der Staatschefin, mit den Ermittlungen zu kooperieren. Villena betonte auch, dass Boluarte unverzüglich die Rolex-Uhren vorlegen müsse. Er warnte sie davor, sie zu entsorgen oder zu zerstören.
Boluarte war im Juli 2021 Vizepräsidentin und Ministerin für soziale Eingliederung geworden. Im Dezember 2022 trat sie das Präsidentenamt an.