Ukraine-Verbindungen FBI-Informant wegen Falschbehauptungen zu Biden angeklagt
US-Präsident Biden und sein Sohn sollen vor Jahren Bestechungsgelder eines ukrainischen Unternehmens erhalten haben. Alles frei erfunden, sagen nun Ermittler. Dem früheren Informanten drohen bis zu 25 Jahre Haft.
Ein Informant des FBI soll über angebliche Kontakte von US-Präsident Joe Biden zu einem ukrainischen Energieunternehmen gelogen haben. Der 43-Jährige habe 2020 zum Präsidentschaftswahlkampf behauptet, Biden und sein Sohn Hunter hätten 2015 oder 2016 jeweils fünf Millionen Dollar an Bestechungsgeldern von dem Konzern Burisma erhalten, wie US-Behörden mitteilten.
Dafür wurde der ehemalige Informant nun angeklagt - wegen falscher Angaben und der Erstellung falscher und fiktiver Aufzeichnungen. Seine Anschuldigungen gegen Joe und Hunter Biden seien vollständig erfunden, heißt es in der Klageschrift. Bei einer Verurteilung droht ihm eine Höchststrafe von 25 Jahren Gefängnis.
Hunter Biden saß von 2014 bis 2019 im Aufsichtsrat von Burisma. Zu dieser Zeit war sein Vater unter Präsident Barack Obama US-Vizepräsident.
Weiter habe der Mann unter Berufung auf ein angebliches Gespräch mit einem hochrangigen Burisma-Vertreter behauptet, das Unternehmen habe Hunter Biden deshalb in den Aufsichtsrat berufen, damit dieser den Konzern "durch seinen Vater vor allen möglichen Problemen" schütze, hieß es in der Anklageschrift.
"Routinemäßige Geschäftskontakte"
Zwar habe der Informant tatsächlich Kontakt mit Burisma-Führungskräften gehabt - jedoch später als angegeben. Zu dem Zeitpunkt war die Regierung von Präsident Obama bereits nicht mehr im Amt. Biden habe damals - vor seiner späteren Wahl zum Präsidenten - keine Möglichkeit gehabt, die US-Politik zu beeinflussen, so die Staatsanwälte, die im Auftrag des Sonderberaters des Justizministeriums, David Wiess, tätig wurden.
"Kurz gesagt: Der Angeklagte verwandelte seine routinemäßigen und nicht außergewöhnlichen Geschäftskontakte mit Burisma im Jahr 2017 und später in Bestechungsvorwürfe" gegen Joe Biden, so die Anklage.
Es könnte ein Wendepunkt für die Republikaner sein, die ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Biden wegen angeblichen Fehlverhaltens seines Sohnes anstreben. Die erhobenen Vorwürfe des Angeklagten galten bisher als wichtiges Beweismittel.
Mit Informationen von Katharina Wilhelm, ARD Los Angeles