Deutscher Wetterdienst 2023 ist wärmstes Jahr seit Messbeginn
Warm, wärmer, am wärmsten - seit Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes war die Durchschnittstemperatur noch nie so hoch wie 2023. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit wird dieses Jahr damit Negativ-Spitzenreiter.
Kurz vor seinem Ende verzeichnet dieses Jahr einen Negativrekord: Laut Messungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist 2023 das wärmste Jahr seit mehr als 140 Jahren.
Die Durchschnittstemperatur wird in diesem Jahr den Daten des DWD zufolge bei 10,6 Grad Celsius liegen - und damit minimal über dem Wert des Vorjahres mit 10,5 Grad Celsius. Bislang hatten die Jahre 2022 und 2018 als die beiden wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 gegolten.
Schon Ende November hatte der DWD prognostiziert, dass 2023 auf die Rekordmarke in puncto Durchschnittstemperatur zusteuert. Denn schon die Monate September, Oktober und November - also der meteorologische Herbst - waren mit einem Temperaturmittel von 11,5 Grad Celsius die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn.
Wärmstes Jahr - nicht nur in Deutschland
Und nicht nur in Deutschland, auch global wird 2023 wohl das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen durch den EU-Klimawandeldienst Copernicus Climate Change Service (C3S) der EU werden. Die Erfassung von Wetterdaten des Institutes begann im Jahr 1940.
Seine Bilanz hatte Copernicus bereits vor drei Wochen veröffentlicht. Demnach lagen die globalen Durchschnittstemperaturen in diesem Jahr 1,46 Grad über dem vorindustriellen Referenzzeitraum von 1850 bis 1900. 2023 sei bislang 0,13 Grad wärmer gewesen als die ersten elf Monate des bisherigen Rekordjahrs 2016.
Auch in den Copernicus-Daten hatte sich im Jahresverlauf früh abgezeichnet, dass 2023 einen neuen Negativrekord aufstellen könnte. Der Sommer mit den Monaten Juni bis August war der heißeste seit Aufzeichnungsbeginn - gefolgt von einem Oktober, der ebenfalls Temperaturhöchstwerte mit sich brachte. Anfang November schätzte Copernicus sogar, dass 2023 zum heißesten Jahr der vergangenen 125.000 Jahre werden könnte.
UN verzeichnen ebenfalls neuen Rekord
Neben dem DWD und dem EU-Klimawandeldienst Copernicus hatten auch die Vereinten Nationen vor Beginn der Klimakonferenz in einem vorläufigen Bericht 2023 als vermutlich wärmstes Jahr seit der Industrialisierung bezeichnet. Demnach lag die globale Durchschnittstemperatur schon bis Ende Oktober rund 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Für 2024 rechnen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit noch höheren Temperaturen. Das bislang heißeste Jahr war 2016 mit plus 1,3 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900.
Um katastrophale Folgen des Klimawandels abzuwenden, hatte die Weltgemeinschaft 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Laut einer aktuellen Prognose der UN bewegt sich die Erde angesichts weiter steigender Treibhausgas-Emissionen derzeit aber auf eine gefährliche Erwärmung um 2,5 bis 2,9 Grad bis zum Jahr 2100 zu.