Reisende am Flughafen Frankfurt.

Nach Covid-19-Pandemie Immer noch weniger Flugpassagiere als vor Corona

Stand: 05.02.2024 10:55 Uhr

Die Zahl der Flugpassagiere in Deutschland ist in 2023 im Vergleich zum Vorjahr zwar gestiegen. Das Niveau von vor der Corona-Pandemie bleibt allerdings unerreicht - vor allem bei Inlandsflügen.

An den deutschen Flughäfen waren im vergangenen Jahr deutlich mehr Passagiere unterwegs als ein Jahr zuvor. 185,2 Millionen Fluggäste bedeuteten eine Steigerung um 19,3 Prozent gegenüber 2022, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der deutsche Luftverkehr hat sich damit aber immer noch nicht von dem Corona-Einbruch erholt.

Deutlich weniger Inlandsflüge

Besonders deutlich wird der Unterschied bei Betrachtung der innerdeutschen Flugstrecken. So war das Aufkommen innerdeutsche Flüge mit 49,6 Prozent nur etwa halb so groß wie im Jahr 2019. Auf Europa- und Langstrecken hingegen waren etwa 14,7 Prozent weniger Fluggäste unterwegs. Erfasst wurden die Gäste der 23 deutschen Hauptverkehrsflughäfen. 

Bei der Fracht, die in der Corona-Zeit wegen geschlossener Häfen eine Sonderkonjunktur erlebte, fielen die Schwankungen deutlich geringer aus. 4,6 Millionen Tonnen im Jahr 2023 bedeuteten ein Minus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein Minus von 2,3 Prozent im Vergleich zu 2019.

Klagen von Fluggästen auf Rekordhoch

Unterdessen klagen immer mehr Fluggäste gegen Airlines. Laut Angaben des Deutschen Richterbundes (DRB) sind im vergangenen Jahr mehr als 125.000 Klagen von Fluggästen gegen Airlines eingegangen. Das seien so viele wie noch nie, so der DRB. Bundesweit ist die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vorjahr um rund 80 Prozent gestiegen. Fluggäste fordern in ihren Klagen meist Entschädigungen für ausgefallene oder verspätete Flüge.

Das höchste Aufkommen gab es dabei beim Amtsgericht Köln. Mit knapp 37.300 Verfahren verdoppelte sich die Anzahl der Verfahren im Vergleich zum Jahr davor. Darauf folgten Frankfurt am Main mit ungefähr 15.000 Fällen und das für den Flughafen in Berlin zuständige Amtsgericht Königs Wusterhausen mit knapp 14.000 Verfahren. Bei dem letztgenannten Gericht machen die Verfahren nach Verbandsangaben inzwischen 93 Prozent aller Zivilklagen aus. 

"Viele Amtsgerichte ächzen unter einer neuen Welle von Fluggastverfahren", sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn. Als Grund für die Zunahme an Klagen sehe der Richterbund vor allem Portale, mit denen Fluggäste ihre Ansprüche schnell und einfach durchsetzen können.

In einer früheren Version des Textes war von 85,2 Millionen Fluggästen die Rede, statt von 185,2 Millionen. Zudem hieß es, dass auf Europa- und Langstrecken 18,3 Prozent weniger Passagiere unterwegs waren, richtig sind aber 14,7 Prozent. Beide Zahlen wurden korrigiert.

Mehr zum Hintergrund dieser und anderer Korrekturen finden Sie hier: tagesschau.de/korrekturen

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete SWR4 am Nachmittag am 27. Oktober 2023 um 14:00 Uhr.