Zinssenkungen signalisiert US-Notenbank lässt Leitzins unverändert
Die US-Notenbank Fed lässt ihren Leitzins erneut unverändert. Für das kommende Jahr signalisierte sie aber ein Ende des Zyklus und erste Zinssenkungen.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) belässt den Leitzins zum dritten Mal in Folge unverändert. Er liegt weiterhin in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Auf diesem hohen Niveau verharrt der geldpolitische Schlüsselsatz, zu dem sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen können, seit Juli. Die Entscheidung war erwartet worden.
Vor den nunmehr drei Sitzungen ohne Kursänderung hatten die Währungshüter den Leitzins seit März 2022 elfmal auf den höchsten Wert seit 2001 erhöht, um die hohe Inflation einzudämmen. Im November war die Jahresteuerung in den Vereinigten Staaten mit 3,1 Prozent leicht zurückgegangen. Die Fed strebt einen Wert von 2,0 Prozent an.
Inflationsprognosen gesenkt
Ihre Prognosen für die Inflationsentwicklung nahmen die Währungshüter etwas zurück. Die Teuerungsrate gemessen am Preisindex PCE soll 2023 durchschnittlich bei 2,8 Prozent liegen. Im September hatte die Notenbank noch eine Jahresrate von 3,3 Prozent prognostiziert. Für 2024 rechnet die Fed nun mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent. Zuvor war sie von 2,5 Prozent ausgegangen.
Die Kerninflation ohne Berücksichtigung von schwankungsanfälligen Preisen für Lebensmittel und Energie soll dieses Jahr bei 3,2 Prozent und kommendes Jahr bei 2,4 Prozent liegen.
Stärkeres Wachstum erwartet
Zudem erwartet die US-Notenbank ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Sie erhöhte ihre Wachstumsprognose für die weltgrößte Volkswirtschaft von 2,1 auf 2,6 Prozent. Für das kommende Jahr prognostiziert die Fed ein Wachstum von 1,4 Prozent. Die jüngsten Indikatoren deuteten darauf hin, dass sich die Wirtschaft zuletzt im Vergleich zum starken dritten Quartal abgeschwächt habe. Auch der Beschäftigungsaufbau sei im Vergleich zum Jahresbeginn moderater ausgefallen, bleibe aber stark.
Zinssenkungen im kommenden Jahr signalisiert
Zwar erklärte Notenbankchef Jerome Powell auf der nachfolgenden Pressekonferenz, dass weitere Zinserhöhungen nicht vom Tisch seien. So müsse die inflationäre Entwicklung weiter genau beobachtet werden. Man glaube aber, dass die Zinsen in diesem Zyklus in der Nähe des Gipfels lägen. Auch die neuen Zinsprojektionen der Fed deuten auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus hin. So erwarten die Mitglieder derzeit bis Ende des kommenden Jahres im Schnitt einen Leitzins von 4,6 Prozent. Im September hatten sie noch einen Zins von 5,1 Prozent vorhergesagt. Das könnte auf drei Zinssenkungen im kommenden Jahr hindeuten.
An den Finanzmärkten wurden die Signale für in absehbarer Zeit bevorstehende Zinssenkungen zunächst erfreut aufgenommen. Der US-Leitindex Dow Jones stieg auf ein Rekordhoch von über 37.000 Punkten.