Nach gescheiterter Raumfahrtmission Virgin Orbit stellt Insolvenzantrag
Die Raumfahrtfirma Virgin Orbit hat Insolvenz nach US-Recht angemeldet. Das Unternehmen hatte zuletzt 675 Mitarbeiter entlassen und plant nun einen Verkauf im Rahmen des Chapter-11-Verfahrens.
Die auf Satellitenstarts spezialisierte Raumfahrtfirma Virgin Orbit des britischen Milliardärs Richard Branson hat Konkurs nach US-Insolvenzrecht Chapter 11 angemeldet. In dem US-Verfahren mit Schutz vor Forderungen der Gläubiger soll ein Verkauf des Unternehmens vorangetrieben werden, wie Virgin Orbit heute mitteilte. Nach einem gescheiterten Satellitenstart im Januar habe das Unternehmen seine Finanzierung nicht mehr aufrechterhalten können.
Fast alle Mitarbeiter entlassen
Die im kalifornischen Long Beach ansässige Firma Virgin Orbit wurde aus Bransons anderem Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic ausgekoppelt, das unter anderem touristische Flüge ins All anbieten will.
Schon Ende März hatte Virgin Orbit die Entlassung von 675 Mitarbeitern angekündigt, was etwa 85 Prozent der Belegschaft entspricht. Diese Maßnahme sei für das Unternehmen mit Kosten in Höhe von bis zu 15 Millionen Dollar verbunden. Betroffen waren Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen.
Ein Verfahren mit Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts werde nun als bester Weg für einen Verkauf gesehen, hieß es. Firmenchef Dan Hart verwies darauf, dass man erfolgreich 33 Satelliten in die Umlaufbahn gebracht habe.
Vom ambitionierten Start-up zur Insolvenz
Orbit Virgin wurde im Jahr 2018 als Start-up gegründet. Das Unternehmen hatte sich zum Ziel gesetzt, den kommerziellen Markt für Weltraumtransporte zu erschließen und war maßgeblich an dem Versuch beteiligt, Anfang dieses Jahres den ersten Satelliten von britischem Boden aus in die Umlaufbahn zu befördern. Ein Flugzeug brachte die Trägerrakete zunächst in große Höhe, bevor sie gestartet wurde. Die Mission scheiterte aber. Mitte März kündigte Virgin Orbit an, den Betrieb vorerst auszusetzen.