Defekte russische Raumkapsel Sojus MS-22 unbemannt auf der Erde gelandet
Die russische Sojus MS-22 war im September bemannt zur ISS gestartet und sollte die Besatzung auch zurückbringen. Dann wurde sie beschädigt. Jetzt ist sie auf der Erde gelandet - allerdings ohne die Astronauten.
Das beschädigte russische Raumschiff Sojus MS-22 ist sicher zur Erde zurückgekehrt. Die unbemannte Kapsel sei am Dienstagnachmittag (Ortszeit) 147 Kilometer südöstlich von Scheskasgan in der kasachischen Steppe gelandet, teilte die russische Raumfahrtbehörde mit.
Sojus MS-22 war im September mit den Russen Dmitri Petelin und Sergej Prokopjew sowie dem Amerikaner Frank Rubio zur Internationalen Raumstation ISS gestartet und sollte sie im März auch zur Erde zurückbringen. Im Dezember wurde jedoch ein Leck entdeckt, durch das Kühlmittel austrat. Nach russischen Angaben hatte ein Kleinstmeteorit das Kühlsystem beschädigt.
Ersatzraumschiff zur Rückholung angekommen
Wegen der Gefahr, dass es für die Raumschiffbesatzung übermäßig heiß werden könnte und ohne Kühlung auch Computer und Geräte beschädigt werden könnten, entschieden die Verantwortlichen, im Februar ein Ersatzraumschiff zu schicken.
Dieses startete ohne Besatzung, ist inzwischen angekommen und soll Petelin, Prokopjew und Rubio jetzt im September wieder auf die Erde bringen. Außer ihnen sind noch die Amerikaner Stephen Bowen und Warren Hoburg, der Russe Andrej Fedjajew sowie Sultan al-Nejadi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auf der ISS.
Die Zusammenarbeit auf der ISS ist einer der wenigen verbleibenden Bereiche, in denen die USA und Russland auch nach Beginn der russischen Offensive in die Ukraine vor über einem Jahr noch kooperieren.