Nach Dreharbeiten auf ISS Russisches Filmteam zurück auf der Erde
Für die russische Raumfahrt ist es ein Prestige-Erfolg: Nach zwölf Drehtagen im All ist ein Filmteam wieder sicher auf der Erde gelandet - ein Punktsieg im Wettlauf mit den USA.
Nach Dreharbeiten auf der Internationalen Raumstation ISS ist ein russisches Filmteam sicher zur Erde zurückgekehrt. Die Sojus-Kapsel mit der Schauspielerin Julia Peressild und dem Regisseur Klim Schipenko an Bord landete am Morgen in der Steppe Kasachstans in Zentralasien.
Live-Bilder der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigten, wie die MS-18 zunächst als kleiner Punkt am wolkenlosen Himmel zu sehen war. Die letzten Kilometer schwebte die Kapsel an einem großen Fallschirm, bevor sie am Boden aufschlug.
"Willkommen zu Hause", twitterte Roskosmos. Der Crew gehe es nach dem mehr als dreistündigen Flug gut. Sie landete 148 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan. In der Raumkapsel saß auch der Kosmonaut Oleg Nowizki, der seit April auf der ISS war. Zum Landeplatz flogen neben Ärzten und anderen Experten auch Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin.
Wettlauf mit den USA
Es war das erste Mal in der Geschichte der Raumfahrt, dass sich ein Filmteam auf der ISS aufgehalten hatte. Die Dreharbeiten dauerten zwölf Tage. Der als Weltraumdrama angekündigte Film trägt den Arbeitstitel "Wysow" (Herausforderung). Er erzählt von einer Ärztin, die zur Raumstation fliegen muss, um einem erkrankten Kosmonauten das Leben zu retten. Die Medizinerin wird von Peressild gespielt, die Rolle des kranken Raumfahrers übernahm Nowizki.
Filmteam auf der ISS: Zwölf Tage dauerten die Dreharbeiten für den Film "Wysow" (Herausforderung).
Roskosmos hatte das Projekt angekündigt, just nachdem die NASA über Pläne für einen Dreh auf der ISS mit Hollywood-Star Tom Cruise für die Action-Filmreihe "Mission Impossible" informiert hatte. Ein Datum für das NASA-Vorhaben gibt es bislang nicht.
Der russischen Raumfahrtbehörde geht es nach eigenen Angaben auch darum, bei jungen Menschen wieder das Interesse für Arbeitsplätze in der Raumfahrt zu wecken. Kritiker monieren, dass viel Geld in das Projekt statt in Forschung gesteckt wurde. Wie viel der Trip ins All gekostet hat, ist bislang nicht bekannt. Roskosmos-Chef Rogosin hofft, dass Einnahmen aus künftigen Flügen von Weltraumtouristen die Kosten decken könnten. Er habe bereits Anfragen von Interessenten bekommen, sagte er der Agentur Interfax.