Mehr Produktion in den USA Tesla stutzt Batteriepläne für Grünheide
Der US-Konzern Tesla hat offenbar seine Pläne zur Herstellung kompletter Batterien in Deutschland aufgegeben. Den Elektroauto-Hersteller locken Steuervergünstigungen in den Vereinigten Staaten.
Der Elektroauto-Bauer Tesla wird anders als zunächst geplant offenbar keine kompletten Batterien am Standort Grünheide produzieren. Das teilte das brandenburgische Wirtschaftsministerium mit. Stattdessen wolle der E-Autobauer einige Produktionsschritte in den USA ausführen, wo es Steueranreize gebe, erklärte das Ministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters.
Tesla hatte ursprünglich geplant, die gesamte Batterie am Standort Grünheide in Brandenburg zu produzieren. Wegen der Steuervergünstigungen für E-Auto-Hersteller in den Vereinigten Staaten, die in den USA gefertigte Batterien beziehen, hat Tesla seinen Kurs jetzt geändert.
"Steuerliche Rahmenbedingungen in USA günstiger"
"Tesla hat in Grünheide mit der Produktion von Batteriesystemen begonnen und bereitet sich auf die Herstellung von Batteriezellenkomponenten vor. Das Unternehmen hat weitere Produktionsschritte in den USA priorisiert, weil die steuerlichen Rahmenbedingungen dort günstiger sind", hieß es in der Mitteilung des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums. Tesla reagierte nicht auf Bitten um eine Stellungnahme, wie Reuters berichtete.
Firmenchef Elon Musk hatte die Berliner "Gigafactory" als größte Batteriefabrik der Welt angekündigt. Bei der Eröffnung im März 2022 sagte er, das Batteriewerk werde bis Ende 2023 die Serienproduktion erreichen.
Milliardeninvestition in Nevada
Tesla hat aktuell Schwierigkeiten, die Produktion seiner Batteriezellen in seinen Fabriken in Fremont (Kalifornien) und Austin (Texas) hochzufahren, was Experten auf neue und unerprobte Techniken zurückführen.
Ende Januar hatte der US-Konzern angekündigt, dass er mehr als 3,6 Milliarden Dollar in die Erweiterung seines "Gigafactory"-Komplexes in Nevada investieren werde, um zwei neue Fabriken zu errichten: eine für die Massenproduktion des lange verzögerten Elektro-Lkw Semi und die andere für die Herstellung der neuen Batteriezelle 4680.