Umsatz zuletzt gesunken Tesla-Billigmodell soll schneller auf den Markt
Tesla will günstigere Modelle schneller als zunächst geplant Produzieren. Der US-E-Auto-Hersteller reagiert damit auf die Nachfrage-Schwäche am Markt und die zunehmende Konkurrenz aus China.
Eine frühere Markteinführung von günstigeren Tesla-Modellen hat sich das US-Unternehmen mit Elon Musk an der Spitze vorgenommen. Das teilte der Konzern gestern Abend aus Anlass der Veröffentlichung seiner Quartalsbilanz mit.
Die ursprünglich für das zweite Halbjahr 2025 geplante Produktion soll auf den Jahresanfang 2025 oder sogar bereits auf Ende 2024 vorgezogen werden, so Musk. "Diese Aktualisierung könnte zu einer geringeren Kostenreduzierung führen als ursprünglich erwartet", erklärte der Konzern allerdings.
Stapellauf für das Modell 2?
Wann genau die neuen E-Autos in den Markt kommen und welche Modelle die neue Billigoffensive stützen sollen, dazu machte das Unternehmen nur wenige Angaben. Die neuen "erschwinglicheren Modelle" sollen mit den bestehenden Anlagen hergestellt werden und Aspekte gegenwärtiger Modelle übernehmen. Ein Preis wurde nicht genannt. Musk hatte im Januar noch erklärt, ab Mitte 2025 solle die Fertigung eines kostengünstigeres Modells in Texas beginnen.
Investoren gehen bislang davon aus, dass dieses als "Model 2" bezeichnete Fahrzeug 25.000 Dollar kosten werde. Derzeit ist das "Modell 3" das wichtigste Volumenmodell für das untere Preissegment. Der Markt für Elektroautos leidet derzeit unter einer schwächeren Nachfrage. Zudem hat die Konkurrenz zugenommen, etwa durch chinesische Anbieter wie BYD oder Nio und das wachsende Angebot an E-Autos etablierter Hersteller wie VW.
Preisnachlässe und Stellenabbau
Tesla hatte bislang versucht, mit Preissenkungen Marktanteile zu sichern. Der von dem US-Konzern 2023 begonnene Preiskrieg dämpft schon länger den Gewinn. Tesla reagiert auch mit Personalabbau. Weltweit sollen mehr als zehn Prozent der insgesamt rund 140.000 Arbeitsplätze wegfallen. In Deutschland will Tesla im Werk Grünheide etwa 400 Stellen über ein Freiwilligenprogramm abbauen.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters will Tesla parallel zur Offensive im unteren Preisbereich auf seiner Kompaktwagenplattform auch ein Robotaxi bauen. Gestern hieß es ohne Angabe eines Zeitpunktes, es werde ein "speziell angefertigtes Robotaxi-Produkt" geschaffen, das mit einem revolutionären Fertigungsverfahren hergestellt werden solle. Einige Experten halten das Robotaxi für ein unrealistisches Unterfangen, nachdem die General-Motors-Tochter Cruise wegen technischer Probleme den Betrieb ihres automatisierten Fahrdienstes eingestellt hat.
Umsatz im Quartal rückläufig
Die aktuellen Geschäftszahlen, die Tesla gestern bekannt gab, zeigen Spuren des harten Kampfes im Elektoautomarkt. Der Umsatz im ersten Quartal lag bei 21,3 Milliarden Dollar nach 23,33 Milliarden im Vorjahresquartal. Analysten hatten mit 22,15 Milliarden gerechnet. Der Nettogewinn bis Ende März belief sich auf 1,13 Milliarden Dollar nach 2,51 Milliarden vor Jahresfrist.
Zwar ging auch die mit Spannung erwartete Bruttomarge auf 17,4 Prozent zurück. Analysten jedoch nur 15,2 Prozent erwartet im Vergleich zu 19 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Tesla-Aktie legte daraufhin deutlich zu.