Beteiligungspaket Bund verkauft Post-Aktien für mehr als zwei Milliarden
Die staatseigene KfW verkauft 50 Millionen Aktien der Deutschen Post. Das Aktienpaket ist rund 2,2 Milliarden Euro wert. Der Bund bleibt aber größter Aktionär des Logistik-Konzerns.
Der deutsche Staat verkauft einen Teil seiner Aktien der Deutschen Post AG. Die staatseigene Förderbank KfW warf am Abend 50 Millionen Aktien des Logistikerkonzerns auf den Markt. Auf Basis des Schlusskurses im elektronischen Xetra-Handel von 44,40 Euro sind die Anteile rund 2,2 Milliarden Euro wert.
Post-Aktie fällt
Die Papiere sollen über Nacht bei institutionellen Investoren platziert werden. Damit sinkt der Anteil der staatlichen Bank an der Deutschen Post AG von zuletzt 20,5 auf dann 16,5 Prozent. Die KfW bleibt aber größter Aktionär. Die Aktie der Post fiel nach Bekanntwerden des Verkaufs im späten Handel auf etwa 43 Euro. "Wir haben bereits seit langem gesagt, dass wir einer weiteren Reduzierung der Bundesbeteiligung neutral gegenüberstehen", sagte ein Post-Sprecher.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte bereits angekündigt, für die notwendige Sanierung der Deutschen Bahn auch Bundesbeteiligungen zu verkaufen. Weitere Erlöse etwa aus dem Verkauf von Anteilen an der Deutschen Telekom sollen ebenfalls genutzt werden. Über die KfW und direkt hält der Bund rund 30 Prozent an dem Telekommunikationskonzern. Gemeinsam mit dem Anteil an der Post geht es um Staatsbeteiligungen im Wert von insgesamt rund 40 Milliarden Euro.
Mehr als hundert Bundes-Beteiligungen an Firmen
Der Bund hält 117 unmittelbare Beteiligungen, wie aus dem Beteiligungsbericht des Bundes mit dem Stand Februar 2023 hervorgeht. In diesem Jahr sollen Firmenbeteiligungen im Wert bis zu vier Milliarden Euro veräußert werden. Das hatte die Nachrichtenagentur Reuters bereits Mitte Januar unter Bezug auf ein Papier des Finanzministeriums für die Bereinigungssitzung des Haushaltausschusses am 18. Januar berichtet. Die Deutsche Bahn gehört dem Bund zu 100 Prozent.