Konsumklima verbessert sich Mit dem Frühling kommt die Kauflaune
Mit dem Frühlingserwachen steigt auch die Kauflaune in Deutschland. Die gesunkenen Energiepreise und staatliche Unterstützungsmaßnahmen sind wesentliche Gründe für das verbesserte Konsumklima.
Die besseren Konjunktur- und Einkommensaussichten in Deutschland lassen die Verbraucherlaune steigen. Wie das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK mitteilte, erreichte das Konsumklimabarometer im Mai den höchsten Stand seit April 2022. Mit einem Anstieg um 3,6 Punkte auf minus 25,7 Zähler im Vergleich zum Vormonat ist dies bereits der siebte Anstieg in Folge.
"Nachdem der Zuwachs im Vormonat eher gering ausfiel, steigt die Konsumentenstimmung in diesem Monat wieder deutlicher an", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Allerdings bleibt der Wert nach wie vor unter dem Vor-Pandemie-Niveau vor etwa drei Jahren."
Einkommenserwartungen steigen
Maßgeblicher Treiber hinter der Entwicklung sei, dass die Menschen ihre künftige Finanzlage positiver einschätzen. Diese Einkommenserwartungen legten zum siebten Mal in Folge zu und erreichten damit erstmals wieder das Niveau von vor dem Beginn des Ukraine-Krieges. Dies sei vor allem auf die moderateren Energiepreise zurückzuführen.
Hinzu kommen diverse Programme der Politik, die dazu beitragen, die hohen Energiepreise zumindest teilweise für Haushalte und Unternehmen zu kompensieren. "Zusammen mit den zu erwartenden tariflichen Einkommenszuwächsen gehen mehr und mehr Haushalte davon aus, dass die ursprünglich befürchteten hohen Kaufkraftverluste aufgrund der Inflation deutlich milder ausfallen werden", so die GfK-Marktforscher.
Stabilisiert sich die Konjunkturstimmung?
Die Verbraucher bewerten auch die Konjunkturaussichten positiver. Der entsprechende Indikator liegt mit 14,3 Punkten deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von null Zählern. Zuletzt hatten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Konjunkturprognose für Deutschland angehoben. Sie erwarten ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent in diesem Jahr, nachdem sie im Herbst noch einen Rückgang um 0,4 Prozent vorausgesagt hatten.
Zugenommen hat bei den Verbrauchern die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen. "Trotz der Zuwächse ist das Niveau der Konsumneigung gegenwärtig noch niedriger als zu Zeiten der beiden pandemiebedingten Lockdowns im Frühjahr 2020 sowie Ende 2020/Anfang 2021", hieß es dazu. "Viele Haushalte sind nach wie vor verunsichert, vor allem auch deshalb, weil nun die Abrechnungen für die vergangene Heizperiode anstehen und hier mit deutlich höheren Kosten zu rechnen ist." Gestützt werde die Kaufbereitschaft vor allem durch den stabilen Arbeitsmarkt.