Niedrigere Energiepreise das Ziel EU-Plattform für gemeinsame Gaseinkäufe startet
Die EU-Kommission gibt den Startschuss für ein neues Verfahren, um niedrigere Gaspreise in der EU zu erzielen und die Versorgungssicherheit in diesem Winter zu sichern. Unternehmen können ab sofort ihren Gasbedarf anmelden.
Die EU treibt ihre Pläne für gemeinsame Gaseinkäufe voran: Von heute an können europäische Unternehmen ihren Gasbedarf auf einer Plattform anmelden, um am ersten gemeinsamen Gaseinkauf der EU teilzunehmen, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Das sei ein wichtiger Meilenstein für die EU, um sich auf den nächsten Winter vorzubereiten.
Speicherziele gemeinsam beschaffen
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und stark gestiegener Energiepreise hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, die Gasspeicher 2023 koordiniert zu füllen. Die EU setzt auf geballte Marktmacht, um niedrigere Gaspreise zu erreichen. Außerdem soll vermieden werden, dass sich die EU-Staaten gegenseitig überbieten, wie es im vergangenen Jahr der Fall war. Die EU-Länder hatten zugesagt, für mindestens 15 Prozent ihrer nationalen Speicherziele Angebote über die Plattform einzuholen.
Nachdem die einzelnen Unternehmen ihren Bedarf angemeldet haben, wird die Gesamtmenge auf dem Weltmarkt ausgeschrieben. Anschließend sollen dann Angebote der internationalen Gaslieferanten verglichen werden, bevor die teilnehmenden Unternehmen in Verhandlungen mit Lieferanten gehen. Die Kommission hat danach bei diesen Verhandlungen keinen Einfluss. Die ersten Kaufverträge werden noch vor dem Sommer erwartet.
Russische Firmen vom Programm ausgeschlossen
Unternehmen, die sich in russischem Besitz oder unter russischer Kontrolle befinden, sind der Kommission zufolge von dem Programm ausgeschlossen. Die Aufforderungen zur Anmeldung des Gasbedarfs sollen in den nächsten zwölf Monaten alle zwei Monate erfolgen.
Unternehmen aus den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie aus einigen weiteren Ländern können ihren Gasbedarf bis zum 2. Mai anmelden. Lieferanten können danach Angebote abgeben.