ifo-Umfrage Geschäftsklima hellt sich weiter auf
Bei den deutschen Unternehmen wächst der Optimismus. Im April stieg der Geschäftsklimaindex des Münchener ifo-Instituts zum sechsten Mal in Folge.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich weiter verbessert. Der vom Münchener ifo-Institut ermittelte Geschäftsklimaindex kletterte von 93,2 Punkten im März auf 93,6 Punkte im April. Das ist der sechste Monatsanstieg in Folge. Die rund 9000 befragten Top-Manager sind damit so zuversichtlich wie seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 nicht mehr.
"Die Sorgen der deutschen Unternehmen lassen nach, aber der Konjunktur fehlt es an Dynamik", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte bewerteten ihre Lage etwas skeptischer als zuletzt, ihre Geschäftsaussichten jedoch besser.
"Große Sorgen" im Bausektor
Im verarbeitenden Gewerbe etwa nahmen die optimistischen Stimmen laut ifo "merklich zu". Die Produktion soll in den kommenden Monaten ausgeweitet werden, die Kapazitätsauslastung stieg auf einen Wert oberhalb des langfristigen Mittelwerts. Im Dienstleistungssektor wurde die Stimmung mit Blick auf die kommenden Monate dagegen pessimistischer.
Im Bauhauptgewerbe stieg das Geschäftsklima zwar - "aber die Sorgen bleiben groß", so die Wirtschaftsforscher. Die Einschätzung der aktuellen Lage fiel hier auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2015.
Bleibt die Rezession aus?
"Die erneute Erholung des ifo-Geschäftsklimas deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal erneut gewachsen sein dürfte", so Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Allerdings sollte man nicht übermütig werden. Die US-Notenbank erhöht ihre Leitzinsen bereits seit März vergangenen Jahres kräftig. In Deutschland folgten Zinserhöhungsphasen mit einer Verzögerung von durchschnittlich fünf Quartalen stets Rezessionen. Wir halten die Prognosen der meisten Volkswirte für optimistisch, dass sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte deutlich erholen wird."
Ende 2022 war die deutsche Wirtschaft auch wegen der Energiekrise um 0,4 Prozent geschrumpft. Für das erste Quartal rechnen die meisten Ökonomen aber mittlerweile mit einer geringfügigen Erholung des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Damit würde die befürchtete Winterrezession ausbleiben. Die Daten dazu werden am Freitag veröffentlicht.