Außenhandel Deutsche Exporte steigen überraschend
Der deutsche Außenhandel hat im April überraschend gut abgeschnitten. Die Aussichten bleiben zwar getrübt, aber die kurze Rezession scheint überwunden.
Die deutschen Exporte sind zum Start ins zweite Quartal überraschend gestiegen. Im April wuchsen die Ausfuhren gegenüber März kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent auf 130,4 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum April 2022 wurden 1,5 Prozent mehr Güter exportiert.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für April mit einem Rückgang um 2,5 Prozent gegenüber März gerechnet. Im März hatte es noch ein Minus von 6,0 Prozent gegeben.
Besonders stark wuchsen die Exporte nach China mit 10,1 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Abnehmerland Nummer eins blieben die USA: Dorthin wurden Waren im Wert von 13,1 Milliarden Euro verkauft, ein Plus von 4,7 Prozent. Die Ausfuhren nach Großbritannien sanken dagegen um 5,2 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro, die nach Russland um 17,8 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro. Die Importe sanken um 1,7 Prozent auf 112 Milliarden Euro und damit fast doppelt so stark wie erwartet.
"Aussichten durchwachsen"
"Der Zuwachs reicht bei weitem nicht, den starken Rückgang vom Vormonat aufzuholen", kommentierte Chefökonom Alexander Krüger von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. Die Aussichten seien durchwachsen. "Absehbar abnehmende Impulse aus China und den USA hellen den Exportblick nicht gerade auf."
Insgesamt stützen die Daten aber die Aussicht auf eine leichte Erholung des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal. In den beiden Vorquartalen war die deutsche Wirtschaft vor allem wegen sinkender Konsumausgaben der inflationsgeplagten Verbraucher in eine Rezession abgerutscht.