Trotz britischen Neins EU glaubt weiter an die 200 IWF-Milliarden
200 Milliarden Euro wollen die EU-Staaten dem IWF zur Krisenbekämpfung zur Verfügung stellen. Doch Großbritannien sagt offenbar Nein zu einer Aufstockung, die vor allem den Euroländern dient, und will sich nicht beteiligen. Dennoch gibt sich die EU zuversichtlich, dass die Marke noch erreicht wird.
Die Verhandlungen der EU-Staaten zur Stärkung des Internationalen Währungsfonds (IWF) sind nach Überzeugung der EU-Kommission noch nicht beendet. "Wir sind zuversichtlich, dass die Marke von 200 Milliarden Euro noch erreicht wird", sagte ein Sprecher der Behörde. Die EU-Finanzminister hatten zuvor beschlossen, dass die Eurostaaten den IWF - wie geplant - mit 150 Milliarden Euro stärken, damit der Fonds Krisenländern unter die Arme greifen kann.
Der zusätzliche Beitrag von Nicht-Euro-Ländern in Höhe von 50 Milliarden Euro war aber nicht zusammengekommen, da Großbritannien seinen Beitrag von etwa 25 Milliarden Euro zurückhält.
Kommission spricht von "gutem Ergebnis"
Der Sprecher der Kommission nannte die Zusage der Euroländer ein "gutes Ergebnis". Es handele sich um eine politische Einigung, die nun in den beteiligten Staaten umgesetzt werden müsse. Die Darlehen für den IWF sollen von den Notenbanken kommen, die unabhängig sind.
Der britische Finanzminister George Osborne hatte nach Medienberichten bei der Telefonkonferenz mit seinen Amtskollegen klar gemacht, er wolle keine Aufstockung, die vor allem der Rettung von Euro-Ländern diene. London sei jedoch bereit, sich an "einer globalen Anstrengung zur Stärkung der IWF-Ressourcen" zu beteiligen.
Großbritannien seit EU-Gipfel isoliert
Die Regierung in London hatte es zudem Anfang Dezember auf einem EU-Krisengipfel abgelehnt, die EU als Konsequenz aus der Schuldenkrise zur Fiskalunion auszubauen, und sich damit isoliert. Premierminister David Cameron hatte seine Entscheidung mit der Weigerung der Partner begründet, die britische Finanzwirtschaft besonders zu schützen.