Studie von Forschungsinstitut Weniger Rabatte für E-Autos als für Verbrenner
In Deutschland sind zuletzt weniger E-Autos verkauft worden. Das dürfte neuesten Zahlen des Center Automotive Research erst mal so bleiben. Die Hersteller gewähren kleinere Rabatte als für Verbrenner.
Einige Autohersteller haben einer Analyse zufolge ihre Rabatte für Elektrofahrzeuge im April zurückgefahren. Im Schnitt wurden auf dem deutschen Markt nur noch 12,6 Prozent Nachlass gewährt, berichtete das CAR-Center Automotive Research. Studiengrundlage sind über Internetvermittler erhobene Verkaufspreise. Bei vergleichbaren Verbrennermodellen räumten die Hersteller dagegen einen durchschnittlichen Nachlass von 16,9 Prozent ein, schreiben die Autoren.
Im Vormonat hatte es mit 16,2 Prozent noch deutlich höhere Kaufanreize für E-Autos gegeben. Nun seien aber etwa die Sonderkonditionen von VW für die ID-Modelle ausgelaufen. Auch bei Audi und der Stellantis-Marke Opel wurden die E-Rabatte der Untersuchung zufolge gekürzt. Der frühere Preisbrecher Tesla habe trotz deutlicher Absatzrückgänge auf dem deutschen Markt keine neuen Preisaktionen gestartet.
30 Prozent weniger E-Autozulassungen
Die Verkaufszahlen von E-Autos in Deutschland sind zuletzt deutlich gesunken. Die Neuzulassungen gingen laut dem Kraftfahrtbundesamt im März um fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Auch der Marktanteil der Elektrofahrzeuge ist spürbar kleiner geworden.
Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von CAR-Center Automotive Research erwartet für die kommenden Monate weiter schwache Verkaufszahlen für E-Autos und einen Marktanteil von unter zehn Prozent. Der Kostenfaktor spiele dabei eine wichtige Rolle: Bei Klein- und Kompaktwagen seien die jeweiligen Verbrennermodelle zwischen 11.000 und 14.000 Euro günstiger als die vergleichbaren Batterieautos.
Anti-E-Auto-Kampagnen bremsen Kauflust
Dazu kämen politische Kampagnen gegen das E-Auto. "Für die Autobauer macht es keinen Sinn, mit hohen Verkaufsförderungsaktionen sich gegen die politische Stimmung und die über Nacht gestrichenen staatlichen Verkaufsprämien zu stellen", folgert Dudenhöffer.
Ähnlich hatte sich auch Constantin Gall, Managing Partner und Leiter Mobility bei EY für die Region Europe West, geäußert. Er sagte, die Abschaffung der Kaufprämie habe potenzielle Käufer verunsichert. "Viele Kunden beginnen am Hochlauf der Elektromobilität zu zweifeln, wenn auch die Politik nicht mehr bereit ist, diese Technologie zu fördern."
Die staatliche E-Auto-Verkaufsprämie, der sogenannte "Umweltbonus", war in Deutschland Mitte Dezember ausgelaufen. Damit konnten Verbraucher noch im Jahr 2023 bis zu 4.500 Euro beim Kauf eines neuen E-Autos erhalten.