Markt für E-Autos Preiskampf lässt Tesla-Gewinn einbrechen
Tesla-Chef Elon Musk hat auf die schärfer werdende Konkurrenz in der Elektroauto-Branche mit einer aggressiven Preispolitik reagiert. Die hohen Rabatte haben den Gewinn des US-Herstellers nun stark schrumpfen lassen.
Das Geschäft mit Elektroautos ist schwieriger geworden, die Konkurrenz härter. Das hat auch Elektroautopionier Elon Musk zu spüren bekommen. Musk änderte daher im ersten Quartal die Preispolitik bei Tesla, lockte mit hohen Rabatten. Ziel seiner Strategie ist es, Elektroautos für mehr Kunden erschwinglicher zu machen und so die Verkäufe anzukurbeln.
Tatsächlich verzeichnete Tesla im ersten Quartal Tesla einen Umsatzsprung, wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht, den der Konzern gestern Abend nach US-Börsenschluss vorlegte. Demnach wuchsen die Erlöse um 24 Prozent auf 23,3 Milliarden Dollar. Zudem verzeichnete Tesla einen Rekordabsatz von 422.875 E-Autos.
Tesla enttäuscht mit sinkender Marge
Doch mit beiden Kennziffern blieb der US-Konzern hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Und nicht nur das: Die aggressive Preispolitik von Elon Musk hat den Gewinn des Elektroautobauers massiv in Mitleidenschaft gezogen. Unterm Strich verdiente Tesla in den drei Monaten bis Ende März 2,5 Milliarden Dollar und damit 24 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Dabei hatte der Fokus der Anleger bei diesem Quartalsbericht genau darauf gelegen: Schafft es Tesla, trotz der wachsenden Konkurrenz auf dem Elektroautomarkt seine beeindruckend hohen Margen zu verteidigen?
Die Antwort lautet: nein. Die sogenannte Bruttomarge, die das Verhältnis von Bruttoergebnis zu Umsatzerlösen angibt, fiel auf 19,3 Prozent, das ist der niedrigste Wert seit 2020. Damit verfügt Tesla zwar immer noch über die höchsten Gewinne und Margen in der Branche. Doch der Wall-Street-Konsens von 21,4 Prozent wurde deutlich unterschritten.
Aktie bricht ein
Entsprechend enttäuscht reagieren Anleger, die Tesla-Aktie rutschte im nachbörslichen Handel um 6,1 Prozent auf 169,65 Dollar ab. Seit ihrem Tief Anfang Januar bei 101,81 Dollar hat sich die Aktie deutlich erholen können und sich auf 217,65 Dollar in der Spitze zeitweise mehr als verdoppelt. Zuletzt war die Erholungsrally allerdings ins Stocken geraten.
Tesla hatte die Neuwagenpreise zuletzt mehrfach gesenkt - für verschiedene Modelle. Andere Hersteller zogen nach, auch deutsche Autokonzerne. So verlangt Volkswagen für die Basisausführung des Elektro-Modells ID.3 inzwischen rund 4000 Euro weniger. BMW senkte den Preis seiner E-Limousine i3 in China.
Weitere Rabatte zu erwarten
Musk sagte nach Vorlage der Zahlen, er halte es für die richtige Strategie, auf ein höheres Volumen zu setzen anstatt auf weniger Absatz und höhere Margen. Dabei dürfte der Preiskampf in der Elektroautobranche seinen Höhepunkt noch gar nicht erreicht haben.
Analysten rechnen mit weiteren Rabatten, auch bei Tesla: "Auch wenn viele Investoren hoffen, dass die Margen im ersten Quartal ihr Tief erreicht haben, glauben wir nicht, dass das auch so kommt, zumal weitere Preissenkungen wahrscheinlich sind", schreiben die Bernstein-Experten. Das dürfte es wiederum der Tesla-Aktie schwer machen, in den kommenden Monaten ihren Aufwärtstrend wieder aufzunehmen.
Mit Informationen von Angela Göpfert, tagesschau.de.