ESA-Mission Ein Müllschlucker fürs All
Die Europäische Weltraumorganisation ESA startet die weltweit erste Aufräum-Mission im All. "ClearSpace-1" soll Trümmerteile beseitigen. Los gehts 2025.
Der Weltraum ist zwar luftleer, beherbergt aber jede Menge Müll. Im All fliegen Zehntausende Trümmerteile alter Satelliten oder Raketen. Diese Teile können auf die Erde stürzen oder zu Kollisionen führen. Eine Aufräum-Mission soll das Unfallrisiko senken. 2025 soll es losgehen, wie die ESA in Darmstadt bekannt gab. Das entschieden die europäischen Raumfahrtminister bei ihrer jüngsten Konferenz im spanischen Sevilla. In Deutschland ist Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier für die Raumfahrt zuständig.
In Zusammenarbeit mit einem kommerziellen Konsortium wurde nun ein Schweizer Startup mit der Verwirklichung von "ClearSpace-1" beauftragt. Von Darmstadt aus sollen Experten der ESA das Projekt begleiten, dessen Start für März kommenden Jahres angesetzt ist.
Geschäft mit Zukunft
"Das Beispiel wird Schule machen, sagte der Generaldirektor der ESA, Jan Wörner. Er sieht in der Beseitigung von Weltraumschrott einen Zukunftsmarkt. Das Weltall sei Infrastruktur, die täglich für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt werde, so Wörner. Diese Infrastruktur zu schützen sei ein großer Wert.
Platzmangel in endlosen Weiten
Dort, wo es bereits heute eng ist, könnte es schon sehr bald noch enger werden. Experten rechnen in den kommenden Jahren mit dem Start Tausender weiterer Satelliten. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen. Das Ziel der "ClearSpace-1"-Mission sei es, so die ESA, dass eine Raumsonde im All eine Oberstufe einer alten ESA-Rakete mit vier Greifarmen einfängt und zum Verglühen in die Erdumlaufbahn zurückbringt. Später sollen dann weitere Raumsonden mehrere große Trümmerteile einfangen.
Geldgeber Deutschland
Die Bundesrepublik beteiligt sich mit zwölf Millionen Euro an "ClearSpace-1". Insgesamt haben die ESA-Mitgliedstaaten beschlossen in den kommenden Jahren 14,4 Milliarden Euro in die europäische Raumfahrt zu investieren. Deutschland erhöht seinen Gesamtbeitrag im Vergleich zur ESA-Konferenz 2016 von 1,9 auf 3,3 Milliarden Euro und ist damit der stärkste Beitragszahler.