US-Wahl 2024

Glückwünsche an Trump an einem Gebäude in Jerusalem

Internationale Reaktionen auf US-Wahl Verhaltene Glückwünsche aus Europa - Freude in Israel

Stand: 06.11.2024 11:39 Uhr

Trump wird der nächste US-Präsident. Verhaltene Glückwünsche kommen aus einigen Ländern - darunter Deutschland und Frankreich. In Israel ist die Freude hingegen groß. Positive Reaktionen kommen auch aus Russland.

Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus steht fest. Während noch die letzten Stimmen ausgezählt werden, gratulieren weltweit Staats- und Regierungschefs dem 78-Jährigen.

Bei den einen löst der Erfolg des Republikaners Sorgen aus - entsprechend zurückhaltend sind die ersten Botschaften. Andere Staaten knüpfen hingegen große Hoffnungen an die weitere Amtszeit Trumps. Ein Überblick.

Deutschland - Kooperation für "Wohlstand und Freiheit"

Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte Donald Trump auf der Plattform X. In seiner Botschaft an den neuen US-Präsidenten betonte der SPD-Politiker die langjährige enge Zusammenarbeit der beiden Länder.

Frankreich - Zusammenarbeit "mit Respekt"

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sicherte seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu - "mit Ihren und meinen Überzeugungen. Mit Respekt und Ehrgeiz. Für mehr Frieden und Wohlstand", schrieb Macron auf X.

Großbritannien - "besondere Beziehung"

Der britische Premierminister Keir Starmer verwies auf die "besondere Beziehung" zwischen Großbritannien und den USA und äußerte die Hoffnung auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. "Als engste Verbündete stehen wir Seite an Seite bei der Verteidigung unserer gemeinsamen Werte Freiheit, Demokratie und Unternehmertum."

Ungarn - "schöner Sieg"

Der ungarische Ministerpräsident und Trump-Unterstützer Viktor Orban war der erste Gratulant unter den EU-Spitzenpolitikern: "Guten Morgen Ungarn! Auf dem Weg zu einem schönen Sieg", schrieb Orban zu Bildern von Flaggen Ungarns und der USA.

Türkei - Hoffnung auf "gestärkte Beziehung"

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betonte die Nähe zu seinem "Freund" Donald Trump. Erdogan zeigte sich hoffnungsvoll, "dass die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA gestärkt werden". Er hoffe zudem auf eine Lösung der "Palästinenser-Frage" und ein Ende des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine.

EU-Kommission - "starke transatlantische Agenda"

Seit Monaten bereitet sich die Europäische Union auf eine zweite Amtszeit Trumps vor - besonders mit Blick auf mögliche Zusatzzölle. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen richtete ihren Fokus entsprechend auf die künftige Zusammenarbeit.

"Die EU und die USA sind mehr als nur Verbündete", schrieb sie auf X. Es gebe eine echte Partnerschaft beider Seiten, in der 800 Millionen Menschen vereint seien. "Lassen Sie uns also gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda arbeiten."

NATO - "Frieden durch Stärke"

Ebenfalls vorbereitet haben sich die NATO-Partner der USA. Generalsekretär Mark Rutte betonte bei seiner Gratulation an Trump die Aussicht auf die künftige Zusammenarbeit. Seine Führung werde erneut von entscheidender Bedeutung sein, um die Stärke der transatlantischen Verteidigungsallianz zu erhalten, erklärte der Niederländer auf X. "Ich freue mich darauf, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten, um den Frieden durch Stärke durch die NATO voranzubringen."

Trump hatte den NATO-Verbündeten mit dem Ende des Beistandspakts gegen Russland gedroht, wenn sie ihre Verteidigungsausgaben nicht erhöhen.

Israel - "Erneuerung der großen Allianz"

Mit großer Spannung wurde die US-Wahl vor allem in Israel verfolgt. Premierminister Benjamin Netanyahu bezeichnete den Sieg Trumps auf X euphorisch als das "größte Comeback" in der Geschichte. Der Wahlerfolg biete "einen Neuanfang für Amerika und eine kraftvolle Erneuerung des Bekenntnisses zur großen Allianz zwischen Israel und Amerika".

Trump gilt als entschiedener Unterstützer Israels, er hatte dem derzeitigen US-Präsidenten Joe Biden vorgeworfen, Israel im Krieg mit der militant-islamistischen Hamas nicht genug zu unterstützen. Trump sicherte im Wahlkampf zu, den Nahost-Krieg innerhalb von Stunden zu beenden, sollte er Präsident werden.

Katar und Ägypten - "Sicherheit und Stabilität"

Die beiden Nahost-Vermittler Katar und Ägypten äußerten sich ebenfalls. Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, betonte seine Hoffnung, "wieder zusammenzuarbeiten, um Sicherheit und Stabilität in der Region und weltweit zu stärken".

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi äußerte die Hoffnung auf "Frieden und Stabilität" in der Region nach Trumps Wahlsieg. Katar und Ägypten vermitteln zusammen mit den USA zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen.

Ukraine - Hoffnung auf "gerechten Frieden"

Auch in der Ukraine wurde der Wahlkampf genau verfolgt. Seit dem Beginn der russischen Großinvasion erhält das Land umfassende militärische, finanzielle und politische Unterstützung aus den USA. Trump könnte nun die Hilfen einstellen und die Ukraine zwingen, ein Abkommen für einen angeblichen Frieden zu schließen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj übermittelte Trump seine Glückwünsche und sprach dabei von einem "beeindruckenden" Sieg. Er schätze in weltpolitischen Fragen das Engagement des Republikaners für den Ansatz "Frieden durch Stärke", schrieb Selenskyj auf X. "Dies ist genau das Prinzip, das praktisch einen gerechten Frieden in der Ukraine näher bringen kann."

Russland - "Trump ist durch und durch Geschäftsmann"

Aus Russland gibt es bislang noch keine Reaktion von Präsident Wladimir Putin. Allerdings äußerte sich Dmitri Medwedew, ein enger Verbündeter Putins. Er bezeichnet den Sieg von Trump als einen Rückschlag für die Ukraine und gute Nachricht für Russland. "Trump hat eine für uns nützliche Eigenschaft: Er ist durch und durch Geschäftsmann und es ist ihm zutiefst verhasst, sein Geld für diverse Gefolge und dumme Mitläufer-Verbündete, für schlechte Wohltätigkeitsprojekte und für gierige internationale Organisationen auszugeben", schrieb der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats auf Telegram.

Die Führung der Ukraine falle in die Kategorie jener Personen, für die Trump vermutlich nicht zu viel Geld ausgeben wolle. Allerdings sei unklar, inwieweit Trump in der Lage sein werde, die US-Finanzierung zu kürzen. "Er ist stur, aber das System ist stärker", schrieb Medwedew.

China - weiterhin "konsequente Politik"

In einer ersten Reaktion betonte die chinesische Staatsführung, man werde weiterhin auf der Grundlage gegenseitigen Respekts, friedlicher Koexistenz und einer für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit mit den USA zusammenarbeiten. "Unsere Politik gegenüber den USA ist konsequent", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums.

China verkauft jährlich Waren im Wert von über 400 Milliarden US-Dollar an die USA und Hunderte Milliarden mehr an Komponenten für Produkte, die Amerikaner anderswo kaufen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 06. November 2024 um 11:00 Uhr.