Trump und Selenskyj vor ihrem Gespräch

Selenskyj trifft Trump Ein "großartiges" Treffen in New York

Stand: 27.09.2024 20:11 Uhr

Bei seinem Besuch in den USA hat der ukrainische Präsident Selenskyj den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump getroffen. Der Ex-Präsident ist ein vehementer Kritiker der US-Milliardenhilfen - und sprach dennoch von einem "großartigen" Treffen.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seiner USA-Reise mit dem früheren US-Präsidenten und republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump getroffen. Beide kamen in Trumps Hochhaus Trump Tower in New York zusammen, wie US-Medien berichteten. "Es ist eine Ehre, den Präsidenten bei uns zu haben", sagte Trump demnach. "Wir haben die gemeinsame Ansicht, dass der Krieg in der Ukraine gestoppt werden muss", sagte Selenskyj.

Der ukrainische Präsident bezeichnete das Treffen mit Trump als "sehr produktiv". Beide seien sich einig gewesen, dass der seit zweieinhalb Jahren andauernde Krieg beendet werden müsse, schrieb Selenskyj auf Englisch auf der Social-Media-Plattform X. "Wir sind uns einig, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden muss. Putin kann nicht gewinnen. Die Ukrainer müssen sich durchsetzen."

"Siegesplan" erörtert

Selenskyj stellte Trump während des Treffens seinen "Siegesplan" vor, nachdem der republikanische Präsidentschaftskandidat erklärt hatte, er werde sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland zusammenarbeiten, um ihren Konflikt zu beenden. Trump erklärte, das Treffen sei "großartig gewesen" und lobte Selenskyj, sagte aber, er habe auch ein solides Verhältnis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis (zu Selenskyj), und ich habe, wie Sie wissen, auch ein sehr gutes Verhältnis zu Präsident Putin", sagte Trump gegenüber Reportern. "Und ich denke, wenn wir gewinnen, werden wir das Problem sehr schnell lösen", fügte er hinzu.

Trump hatte das Treffen am Vorabend bei einer Pressekonferenz angekündigt. Selenskyj habe darum gebeten, sagte der Republikaner. Das letzte persönliche Treffen zwischen beiden fand 2019 statt, als Trump noch als Präsident amtierte.

Trump massiver Kritiker der Ukraine-Hilfen

Trump ist ein vehementer Kritiker der US-Milliardenhilfen für die Ukraine. Wenn er wiedergewählt werde, werde er den Krieg sofort beenden, kündigt Trump immer wieder an - ohne jedoch Details zu nennen, wie er das durchsetzen will. Er drängt die Führung in Kiew dazu, mit Russland ein Abkommen zu schließen.

Kritiker werfen dem Ex-Präsidenten vor, dies komme einer Kapitulation der Ukraine gleich. Trump übernehme damit die Position des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Biden sagt neue Hilfen zu

Selenskyj ist derzeit für die Generalversammlung der Vereinten Nationen in den USA. In Washington traf er sich unter anderem mit US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris, der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, um für die anhaltende Unterstützung seines Landes bei der Verteidigung gegen Russland zu werben.

Biden sagte dem ukrainischen Präsidenten neue Milliardenhilfen zu und lud zu einem Gipfeltreffen der Ukraine-Kontaktgruppe für den 12. Oktober in Deutschland ein. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 27. September 2024 um 07:34 Uhr.