Illegale Migration nach Großbritannien 755 Flüchtlinge überqueren Ärmelkanal
Innerhalb eines Tages haben 755 Migranten versucht, in Booten über den Ärmelkanal illegal nach Großbritannien zu gelangen - so viele wie noch nie in diesem Jahr.
In Großbritannien sind am Donnerstag mehr als 750 Bootsflüchtlinge registriert worden - die höchste Tageszahl seit Jahresbeginn. Nach Angaben des britischen Innenministeriums wurden 755 Menschen gezählt, die den Ärmelkanal in insgesamt 14 kleinen Booten überquert haben.
Damit wurde laut der Nachrichtenagentur AFP die 100.000er-Marke überschritten: Seit 2018 hätten insgesamt 100.715 Menschen den Ärmelkanal zur illegalen Einreise nach Großbritannien genutzt.
Britische Regierung verschärft Aysl- und Migrationsrecht
Trotz der Brexit-Versprechen, dass die britische Regierung wieder die Kontrolle über ihre Grenzen übernehmen wolle, ist die Zahl irregulär einreisender Migranten in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Im vergangenen Jahr wurde eine Rekordzahl von 45.000 Menschen gemeldet. In diesem Jahr sind es seit Jahresbeginn 15.826.
Die konservative Regierung um Premierminister Rishi Sunak versucht daher vehement, illegale Migration zu stoppen. Im Juli trat ein Gesetz in Kraft, das Migranten, die illegal ins Land gekommen sind, verbietet, überhaupt Asyl zu beantragen. Erst diese Woche drohte Sunak Anwälten mit lebenslanger Haft, sollten diese Migranten bei der Fälschung von Asylanträgen helfen.
Die Seeroute von Frankreich nach Großbritannien gilt als gefährlich. Immer wieder kommt es im Ärmelkanal zu tödlichen Unglücken. Um Migranten von der Überfahrt über den Ärmelkanal abzuhalten, haben Frankreich und Großbritannien im vergangenen Jahr ein umfangreiches Abkommen unterzeichnet. Dieses sieht unter anderem Drohnen, Spürhunde und zusätzliches Personal zur schärferen Grenzkontrolle vor.