Terrorattacke an Grenzübergang "Sie wollen jeden von uns töten"
Bei einem Terrorangriff am Allenby-Grenzübergang zwischen Jordanien und dem Westjordanland sind drei Israelis getötet worden. Für Ministerpräsident Netanyahu ein weiterer Grund, seinen harten Kurs fortzusetzen.
Es ist ein Schock für Israel: Zum ersten Mal seit Ausbruch des Gaza-Krieges ist auch der Allenby-Grenzübergang zwischen Jordanien und dem Westjordanland zum Schauplatz einer Terrorattacke geworden.
Nach vorliegenden Informationen fuhr ein aus Jordanien kommender Lkw am Morgen über die Grenzbrücke, als ein mutmaßlich jordanischer Fahrer eine Handfeuerwaffe zog und das Feuer eröffnete. Er schoss auf drei israelische Grenzarbeiter, bevor er selbst von Sicherheitsleuten erschossen wurde. Alle drei Israelis starben.
Grenzübergänge nach Jordanien geschlossen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sprach vor einer Kabinettssitzung in Jerusalem von einem schwierigen Tag. Ein abscheulicher Terrorist habe kaltblütig drei israelische Bürger ermordet.
"Wir sind von einer mörderischen Ideologie umgeben, die von der Achse des Bösen des Iran angeführt wird. In den vergangenen Tagen ermordeten verabscheuungswürdige Terroristen auch sechs unserer Geiseln und drei Polizisten", sagte er. "Die Terroristen machen keine Unterschiede, sie wollen jeden von uns - bis zum Letzten - töten."
Als Reaktion schloss Israel alle Grenzübergänge nach Jordanien. Auch die jordanischen Behörden kündigten eine Untersuchung des Falles an, da der Attentäter mutmaßlich die jordanische Staatsbürgerschaft besaß.
Israelischen Medien zufolge geschah der Anschlag in einem von Israel kontrollierten Frachtbereich, wo Lastwagen aus Jordanien ihre Lieferungen für das Westjordanland und Israel abladen.
Netanyahu beschwört Macht des Staates
Für Netanyahu ist dies ein weiterer Beleg, um das harte militärische Vorgehen gegen die Feinde seines Landes fortzusetzen. "Was die Zerstörung unseres Volkes wie bereits in der Vergangenheit auch aufhält, ist die Macht des Staates und die Stärke der Verteidigungsarmee Israels."
Der rechtsextreme Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, erklärte: Israel befinde sich nicht nur in einem Krieg gegen Gaza und die Hisbollah, sondern auch in Judäa und Samaria. Dies ist die biblische Bezeichnung für das Westjordanland. Ben-Gvir fügte an, er habe Netanyahu gebeten, den "Sieg" "in Judäa und Samaria" in die "Kriegsziele" aufzunehmen.
Unklar ist, ob der mutmaßlich jordanische Attentäter einer extremistischen Organisation angehörte. Der palästinensische Dschihad sprach in einer Erklärung von einem - Zitat - "heroischen" Schusswaffeneinsatz beim Grenzübertritt, "der die Mentalität in Jordanien und der arabischen Welt widerspiegele".