Konflikt im Roten Meer USA melden neuen Huthi-Angriff auf Frachter
Erneut ist ein Frachter im Roten Meer von einer Rakete getroffen worden. Die USA machen die Huthi dafür verantwortlich. Großbritanniens Premier drohte der Miliz mit weiteren Gegenschlägen.
Die jemenitischen Huthi haben nach US-Angaben erneut ein Containerschiff im Roten Meer angegriffen. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte am Nachmittag auf der Plattform X mit, die Rebellen hätten eine ballistische Antischiffrakete auf die M/V "Gibraltar Eagle" abgefeuert. Sie wurde demnach aus von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen abgeschossen.
Bei dem Schiff handelte es sich demnach um einen unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden US-Frachter. Es habe weder Verletzte noch Schäden gegeben. Der Frachter habe seine Fahrt fortgesetzt.
Zuvor bereits Angriffsversuch erfasst
Am frühen Nachmittag hatte das US-Militär nach eigenen Angaben bereits einen Angriffsversuch im Roten Meer registriert. Eine Rakete sei auf Schifffahrtsrouten im südlichen Roten Meer abgefeuert worden. Die Rakete sei jedoch an Land im Jemen eingeschlagen. Ein Sprecher der vom Iran unterstützen Huthi sagte der Nachrichtenagentur dpa, sie würden weiter Schiffe im Roten Meer angreifen, die in Richtung Israel unterwegs seien oder deren Herkunftsländer Israel unterstützten.
Die schiitischen Huthi haben in jüngster Zeit immer wieder Handelsschiffe in der Gegend beschossen, nach eigenen Angaben um die militant-islamistische Hamas im Kampf gegen Israel zu unterstützen. Viele Reedereien lassen ihre Schiffe deshalb nicht mehr durch das Rote Meer, den Zugang zum Suezkanal, fahren, sondern nehmen lange Umwege und Lieferverspätungen in Kauf. EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni befürchtet durch die Spannungen daher "in den kommenden Wochen" Auswirkungen auf die Energiepreise und die Inflation.
Sunak verteidigt Angriffe auf Huthi
Als Reaktion auf die wiederholten Angriffe der Huthi im Roten Meer attackierten die USA und Großbritannien Stellungen der Gruppe im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain.
Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak rechtfertigte nun die Luftschläge gegen die Miliz und sprach von Selbstverteidigung. Es habe sich um begrenzte Angriffe gehandelt und es seien keine zivilen Opfer gemeldet worden. "Ich kann dem Parlament heute berichten, dass nach unserer ersten Einschätzung alle 13 geplanten Ziele zerstört wurden", sagte Sunak in London.
Weiter drohte der Premier mit neuen Aktionen, sollten weiterhin Schiffe im Roten Meer angegriffen werden. "Die Bedrohung der Schifffahrt muss aufhören", sagte er. "Illegal festgehaltene Schiffe und Crews müssen freigelassen werden. Und wir bleiben vorbereitet, um unseren Worten Taten folgen zu lassen."
Der Iran forderte die Angriffe auf die Huthi-Miliz "sofort" einzustellen. "Wir warnen Amerika und Großbritannien, den Krieg gegen Jemen sofort zu beenden", sagte der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian auf einer Pressekonferenz in Teheran.