Konflikt im Roten Meer USA wehren Angriff der Huthi auf Kriegsschiff ab
Die Huthi haben offenbar ein US-Kriegsschiff mit einer Rakete beschossen, ein Kampfjet konnte den Angriff abwehren. Wegen der unsicheren Lage im Roten Meer sollen mehrere LNG-Tanker blockiert sein.
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben einen Raketenangriff auf einen Zerstörer im Roten Meer abgewehrt. Kampfjets hätten einen Marschflugkörper abgefangen, teilte das für den Nahen Osten zuständige Regionalkommando der USA mit. Für den Angriffsversuch sollen die Huthi aus dem Jemen verantwortlich sein. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.
Die Rakete sei am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Richtung des Zerstörers "Laboon" abgefeuert worden. In der Nähe der Küstenstadt Hodeida habe ein Kampfjet den Marschflugkörper abgeschossen.
USA und Verbündete greifen Huthi an
Die USA und Verbündete hatten am Freitag mit Angriffen auf knapp 30 Stellungen der Miliz im Jemen begonnen, darunter eine Radaranlage. US-Präsident Joe Biden hatte vergangene Woche gewarnt, dass sich die Huthi auf weitere mögliche Militäraktionen gefasst machen müssten, falls sie nicht einlenkten. Die USA werden von Großbritannien, den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain unterstützt.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sollen mehrere mit Flüssiggas (LNG) beladene Tanker auf eine sichere Durchfahrt des Roten Meeres warten. "Wenn die Durchfahrt durch das Rote Meer weiterhin unsicher ist, werden wir über das Kap fahren", zitiert Reuters aus informierten Kreisen.
Schiffe, die das Rote Meer und den Suez-Kanal meiden wollen, müssen um den afrikanischen Kontinent und das Kap der Guten Hoffnung fahren. Die LNG-Tanker "Al Ghariya" und "Al Huwaila" stecken Reuters zufolge seit Sonntag vor der Küste von Oman fest, obwohl sie eigentlich Richtung Suez-Kanal aufbrechen wollten.
Großbritannien will Schifffahrt schützen
Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps sagte, Großbritannien werde abwarten und die Lage beobachten, bevor weitere Angriffe gegen die Huthi unternommen würden. Man wolle nicht in Aktionen im Roten Meer verwickelt werden, allerdings sei die "Freiheit der Schifffahrt ein internationales Recht", sagte Shapps dem Sender "Sky News".
Die Huthi werden vom Iran unterstützt und haben zuletzt immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer attackiert. Damit wollen sie nach eigenen Angaben Druck auf Israel wegen des Krieges im Gazastreifen ausüben. Große Reedereien meiden zunehmend die wichtige Handelsroute. Die schiitischen Huthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", zu der auch die Hamas im Gazastreifen gehört.