Schusswaffenangriff in Maine 18 Tote - Verdächtiger weiter auf der Flucht
Ein bewaffneter Mann hat nach offiziellen Angaben mindestens 18 Menschen im US-Staat Maine getötet. Der Tatverdächtige befindet sich noch auf der Flucht. Ein Haftbefehl wegen Mordes wurde erlassen.
Bei dem Schusswaffenangriff in der Stadt Lewiston im US-Bundesstaat Maine sind 18 Menschen getötet worden. Das teilte die Gouverneurin von Maine, Janet Mills, in Lewiston mit. 13 Menschen seien verletzt worden. Zuvor gab es unterschiedliche Berichte über die Zahl der Toten.
Ein Schütze hatte am Mittwochabend (Ortszeit) in der kleinen Stadt im Nordosten der USA in einem Grillrestaurant und in einem Freizeitzentrum mit Bowlingbahn das Feuer eröffnet. Die Polizei teilte inzwischen mit, gegen den Mann sei Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden.
Großfahndung läuft weiter
Der mutmaßliche Täter flüchtete nach der Attacke, seither läuft eine Großfahndung. Die Polizei sucht einen 40-jährigen Mann, der als "bewaffnet und gefährlich" gilt. Auf Fotos von Überwachungskameras ist er mit einem vorgehaltenen Sturmgewehr zu sehen. Es soll sich um einen Militärreservisten und trainierten Schusswaffenausbilder handeln, der den Angaben zufolge im Sommer in psychiatrischer Behandlung gewesen sei. Zu möglichen Motiven ist bisher nichts bekannt.
Die Bevölkerung in der Gegend wurde aufgerufen, Häuser nicht zu verlassen. Mehrere Schulen blieben geschlossen. Am Donnerstag weitete die Polizei die Sicherheitshinweise auf weitere Orte rund um Lewiston auf, da der Täter auch viele Stunden nach der Attacke noch nicht gefasst war.
Am Abend waren zahlreiche Polizeiautos vor dem Haus des Verdächtigen in der Kleinstadt Bowdoin angerückt und Beamte durchkämmten mehrere Grundstücke. Es sei nicht bekannt, ob sich der Verdächtige in einem der durchsuchten Häuser aufhalte, teilte die Polizei mit. Auch die US-Küstenwache fahndete nach ihm, da eine Flucht per Boot nicht ausgeschlossen wurde.
Um 18.56 Uhr Ortszeit am Mittwochabend waren nach Polizeiangaben die ersten Notrufe eingegangen. Etwa zehn Kilometer von Lewiston entfernt fanden Einsatzkräfte das Auto des Gesuchten, einen kleinen weißen SUV.
Biden fordert schärferes Waffenrecht
US-Präsident Joe Biden forderte nach den tödlichen Schüssen erneut strengere Waffengesetze. "Viel zu viele Amerikaner haben ein Mitglied in der Familie, das durch Waffengewalt getötet oder verletzt wurde. Das ist nicht normal, und wir können es nicht hinnehmen", teilte der Demokrat mit.
Er forderte die Republikaner auf, mit seinen Demokraten zusammenzuarbeiten, um Sturmgewehre zu verbieten. "Dies ist das Mindeste, was wir jedem Amerikaner schulden, der nun die körperlichen und seelischen Narben dieses jüngsten Anschlags tragen muss", so Biden.