USA Viele Tote bei Schusswaffenangriff in Maine
Bei einem Schusswaffenangriff in Lewiston im US-Bundesstaat Maine sind zahlreiche Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Der Tatverdächtige ist laut Polizeiangaben noch auf der Flucht.
Bei einem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Maine sind mehrere Menschen getötet worden. Medien berichteten zudem von zahlreichen Verletzten. Die Polizei nennt bislang keine konkreten Opferzahlen, die Lage sei noch unklar.
Auch in den Medienberichten schwanken derzeit die Angaben zu den getöteten und verletzten Opfern. Der Fernsehsender CNN und das "Wall Street Journal" berichteten von 16 Todesopfern, der Sender NBC von mindestens 22 Toten. Auch Robert McCarthy, Stadtrat von Lewiston, sprach von 22 getöteten Personen und "vielen, vielen weiteren Verletzten".
Der Bürgermeister von Lewiston, Carl Sheline, reagierte geschockt auf die Tat. "Ich bin untröstlich für unsere Stadt und unsere Bevölkerung", teilte er in einer Erklärung mit. Die Stadt sei für ihre Stärke und ihren Mut bekannt. "Beides werden wir in den kommenden Tagen brauchen", schrieb Sheline. Auch der Bürgermeister der Nachbarstadt Auburn, Jason Levesque, äußerte sich bestürzt. Angst, Panik und Sorge hätten sich unter den Einwohnern breitgemacht.
Tatverdächtiger noch auf der Flucht
Die Stadt Lewiston gehört zum Androscoggin County und liegt etwa 56 Kilometer nördlich von Portland, der größten Stadt Maines. Wie die Polizei vor Ort mitteilte, habe der Täter an mehreren Orten auf Menschen geschossen. Medien zufolge soll er in einem Grill-Restaurant und einem Freizeitzentrum mit Bowlingbahnen das Feuer eröffnet haben.
Der Tatverdächtige befindet sich noch auf der Flucht. Die Polizei leitete eine Fahndung mit Großaufgebot ein und veröffentlichte Fotos von dem mutmaßlichen Schützen mit einer halbautomatischen Waffe. Der Täter sei "bewaffnet und gefährlich". Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, fanden Einsatzkräfte etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt das Auto, mit welchem der Verdächtige geflüchtet sein soll.
Die Polizei rät weiterhin zu umfassenden Sicherheitsmaßnahmen in Lewiston. Einwohnerinnen und Einwohner sollten zu Hause bleiben. Geschäfte und Restaurants wurde geraten zu schließen. Auch Schulen sollen vorerst geschlossen bleiben.
Medien berichteten, bei dem Verdächtigen handele es sich um einen 40-jährigen vom Militär trainierten Schusswaffenausbilder.
Kliniken am Limit
Das Krankenhaus in Lewiston sprach von "zahlreichen Opfern". Es arbeite mit umliegenden Krankenhäusern zusammen, um alle Patienten aufzunehmen. Stadtrat McCarthy warnte, die Klinik in der Stadt sei nicht dafür ausgelegt, mit einer Lage wie dieser fertig zu werden. "Sie tun, was sie können", sagte er im Interview mit CNN:
Es ist einfach so unwirklich. Man sieht es in den Nachrichten und sagt sich, dass das hier nie passieren wird. Und dann passiert es hier und es haut dich einfach um.
Präsident Biden informiert
Aus dem Weißen Haus hieß es, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall unterrichtet worden und werde weiter auf dem Laufenden gehalten. Er habe mit der Gouverneurin von Maine, Janet Mills, telefoniert, wie auch mit Kongressmitgliedern aus dem Bundesstaat, und habe die volle Unterstützung des Bundes nach dem "schrecklichen Anschlag" angeboten.
Biden richtete am Abend in der US-Regierungszentrale ein Staatsbankett für den australischen Premierminister Anthony Albanese aus.