UNICEF-Warnung Zehntausenden Kindern im Sudan droht Hungertod
UNICEF hat erneut vor einer humanitären Katastrophe im Sudan gewarnt. Wegen der Folgen des Bürgerkriegs litten Hunderttausende Kinder Hunger, Millionen seien auf der Flucht. Außerdem wachse die Cholera-Gefahr.
Im Sudan droht laut UNICEF Zehntausenden Kindern der Hungertod. Das UN-Hilfswerk habe in dem Konfliktland keinen Zugang zu vielen der hungernden Mädchen und Jungen, erklärte Sprecher James Elder in Genf.
"Die Folgen der letzten 300 Tage bedeuten, dass in diesem Jahr wahrscheinlich mehr als 700.000 Kinder an der tödlichsten Form der Unterernährung leiden werden", erklärte Elder. UNICEF werde nicht in der Lage sein, mehr als 300.000 von ihnen ohne verbesserten Zugang und ohne zusätzliche Unterstützung zu behandeln. In diesem Fall würden wahrscheinlich Zehntausende sterben.
Kinder würden auch vergewaltigt, getötet und von den Konfliktparteien rekrutiert.
Vier Millionen Kinder auf der Flucht vor Gewalt
Die seit April vergangenen Jahres andauernden Kämpfe zwischen der regulären Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz hätten in dem afrikanischen Land zu der größten Vertriebenenkrise bei Kindern weltweit geführt, sagte Elder. Rund vier Millionen Kinder seien auf der Flucht vor der Gewalt.
Mehr als 70 Prozent der Gesundheitseinrichtungen in den vom Konflikt betroffenen Gebieten seien nicht mehr funktionsfähig. Zwei Drittel der Bevölkerung hätten keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung.
Zudem habe sich die Zahl der Cholera-Fälle im vergangenen Monat mehr als verdoppelt. Bis Ende Januar seien mehr als 10.000 Verdachtsfälle und 300 Cholera-Tote registriert worden. Davon seien 16 Prozent Kinder unter fünf Jahren.